Freitag, 17. Dezember 2010

Das Dilemma der Erleuchtung

Ich fand diesen ehrlichen Lebensbericht einer Satsanglehrerin, die lange Zeit in Indien lebte und lehrte und nun ihren Ausstieg beschreibt: Rein in die Erleuchtung, raus aus der Erleuchtung. Sie fand sich ganz unten wieder, angewiesen auf Unterstützung, ohne Hoffnung und ohne Plan.

„Jeder Sucher möchte Erleuchtung. Die meisten Leute nehmen an, dass dies ein Zustand von immer währender Glückseligkeit und Einheit ist. Sie glauben, dass das Leben nach der Erleuchtung leicht und einfach ist durch die unendliche Ausdehnung ins Jenseits.“

„Scheitern ist ein wesentlicher Teil des Weges. Wenn wir spirituellen Erfolg haben, wächst unser Ego damit.“

„In den vier Jahren, in denen ich lehrte, fand ich selten jemanden, der die Wahrheit hören wollte. Viele Leute kommen zu dieser Art Satsang, weil sie gesagt bekommen wollen, dass es Abkürzungen gibt. Oft wollen sie auch jemanden verehren. Nicht viele wollen von der schmerzlichen Arbeit hören, die es benötigt, um unseren Verstand zu reinigen und unsere Wunden zu heilen.“

„Nach zwei Jahren kam der Burnout. Ich musste aufhören. Der Körper war zusammengebrochen. Als der Arzt sagte, ich bräuchte eine Ruhepause, war ich geschockt von dem, was ich als erstes dachte: Wer wird mich jetzt noch lieben?“


In einigen esoterischen Blogs sehe ich ein Stecken in einer Sackgasse, zumindest Stillstand oder Orientierungslosigkeit. Den nicht enden wollenden Kampf mit dem Ego und den Schmerz der Gottferne. Auch wenn mit schönen und poetischen Worten ein seliger und erleuchteter Zustand beschrieben wird. Überschwänglich dankbare und zustimmende Kommentare verstärken nur den Eindruck des Pfeifens im Walde, des sich gegenseitig Mutmachens. Die ersehnte göttliche Ebene scheint für den Menschen unerreichbar.

Dabei gibt es eine Lösung für dieses Dilemma. Es gibt einen Weg, der gar nicht mühsam und schmerzhaft ist. Der für jeden begehbar ist, ohne Meister, ohne geistige und körperliche Verrenkung. Etwas, das keine neue Lehre ist, aber bisher nicht genug beachtet und gewürdigt wurde. Ein Missing Link. Seit Tagen versuche ich, die rechten Worte zu finden. Die Zeit wird kommen.

Montag, 22. November 2010

Nach der Erleuchtung

Mein Streben nach der Erleuchtung geht weiter. Auch wenn ich heute manches anders definiere. Es ist ein stetiges Voranschreiten, auch wenn es Zeiten gibt, in denen ich scheinbar auf der Stelle trete und nicht so beflügelt bin wie Tage zuvor. Einerseits habe ich gelernt, solche Phasen der Gottferne hinzunehmen im Wissen, dass sie vorüber gehen. Andererseits sind diese Zeiten natürlich und notwendig. Jeder Suchende sollte Pausen einlegen, sollte sich gelegentlich Dingen zuwenden, die nicht hoch geistig sind, und sollte sich Dinge und Handlungsweisen zugestehen, die er sich sonst glaubt verbieten zu müssen. Humor zu behalten ist wichtig und Freude am Leben. So wird der Kopf wieder frei.

Wenn wir glauben, eine Zellentür geöffnet zu haben, stehen wir vor der nächsten Mauer. Viele wissen nicht, dass sie Gefangene und Sklaven sind. Doch auch die, die dem inneren Ruf nach Freiheit folgen, können sich verrennen. Selbst ein Weiser und Erleuchteter kann auf einer Gefängnisinsel landen. Ist das das Höchste, das Reinste, das, wonach sich meine Seele wirklich sehnt ?, sollte man sich immer wieder fragen. Vieles, was mir früher als ein verlockender Weg und als höchste Weisheit vorkam, wirkt auf mich heute unverständlich und nichts sagend. Manche Zitate und Erfahrungen zeugen von universeller Wahrheit und von Erleben in Reinheit, andere hingegen stammen aus falschen und gefährlichen Quellen. „Wir sind Gott!“ ist eine davon.

Es geht gar nicht darum, jemand anderer zu sein oder zu werden. Es genügt zu beobachten, was in einem und um einen herum geschieht, und seine Reaktionen darauf zu überdenken und zu verfeinern. Und wer dann in sich hineinspüren kann, wird den göttlichen Kern in sich erkennen. Diesen Urgrund der Seele zu erfahren und mit ihm zu kommunizieren, ist etwas Wunderbares. Die Vereinigung dieses Gottesfunken mit dem menschlichen Verstandesbewusstsein ist die Erleuchtung. Aber auch damit ist nicht die Vollkommenheit erreicht. Wenngleich dann ein Leben als vollkommener Mensch möglich ist, so ist dies erst der Beginn einer stufenweisen Weiterentwicklung durch viele andere Welten hinauf zu unserer wahren Position im Universum. Nach der Erleuchtung geht es erst richtig los.

Samstag, 23. Oktober 2010

Tagesimpuls

Jeder Tag beginnt für uns mit Kaffeetrinken auf der Veranda. Wir sitzen da oft schweigend bei ruhiger Musik, betrachten die Vögel und die Pflanzen und tauschen Atem und Liebe mit der Natur. Oft erhalte ich da einen Impuls für den Tag, ein Motto, mit dem ich arbeiten kann. Manchmal pflanzt sich schon im Halbschlaf ein Gedanke ein oder stellt sich später im Bad ein. So kam vor ein paar Tagen der Gedanke: Ich bin der, der beim Duschen nicht nass wird. Der heutige Tagesimpuls lautet: Gott übt an mir Barmherzigkeit. Warum soll ich der Richter über Andere und über mich sein?

Die Energie, die in diesen Impulsen mitschwingt, kann im Laufe des Tages verflachen Aber es bleibt das Gefühl des Wachsens, des Weiterschreitens. Ich könnte einen eigenen Blog mit Tagesgedanken füllen, wenn ich nicht so (schreib-)faul wäre. Ebenso könnte ich öfters von anderen Internetseiten und Blogs berichten, auf die ich gestoßen bin. Vor kurzem las ich einen Text, der mich zum Heulen brachte. Auch danach, wenn ich an die Geschichte und die Melodie dachte, kamen mir die Tränen. Aber Weinen tut gut. Es reinigt und öffnet das Herz. Wie das Lachen natürlich auch. Überhaupt meine ich, dass wir mit Emotionen Gott näher kommen als mit Theologie. Ein Gefühl der Geborgenheit und des Geliebtseins ist mehr wert als die gedankliche Beschäftigung mit Nicht-Zweiheit.

Ich fand die Geschichte auf einer Seite mit Texten und Informationen für Gesundheitliche Aufklärung. Sie wurde dort aus dem Blog für Glück und Erfolg von Udo Michaelis übernommen.

Wie jede gute Mutter, die erneut schwanger ist, tat Karen alles was sie konnte, um ihren dreijährigen Sohn Michael auf das neue Baby vorzubereiten. Ärztliche Untersuchungen wiesen darauf hin, dass das Baby ein Mädchen sein würde. Tag für Tag, Abend für Abend, sang Michael seinem Schwesterchen in Mamis Bauch Lieder vor. Es war eine normale Schwangerschaft – bis zur Entbindung. Und dann kamen die Komplikationen. Nach langem Ringen wurde das Baby geboren – aber es schwebte in Lebensgefahr und wurde unter Sirenengeheul in die Neugeborenenintensivstation von St. Mary’s Hospital, Knoxville, Tennessee eingeliefert. Die Kinderärzte sagten der Mutter: “Es gibt sehr wenig Hoffnung. Seien sie auf das Schlimmste gefasst!”
Karen und ihr Mann, Mitglieder der Panther Creek Methodist Church in Morristown, Tenessee, hatten schon ein besonderes Zimmer in ihrem Heim für das Baby zurecht gemacht. Und jetzt mussten sie Reservierungen für einen Platz auf dem Friedhof machen. Der kleine Michael bat dauernd darum, dass er doch seine kleine Schwester sehen könne. “Ich will ihr etwas vorsingen,” erklärte er. Doch Kindern ist der Zutritt zur Intensivstation streng verboten. Doch Karen dachte, wenn Michael jetzt sein Schwesterchen nicht sieht, sieht er es vielleicht niemals. Sie zog ihm einen übergroßen Anzug an, und gemeinsam marschierten sie in die Intensivstation. Die Stationsschwester sah sofort, dass es ein kleines Kind war und fuhr sie an: “Bringen sie sofort das Kind hier raus! Hier sind keine Kinder erlaubt!”
Die sonst eher ruhige Mutter nahm ihren ganzen Mut zusammen, schaute der Stationsschwester mit festem Blick in die Augen und erklärte fest: “Er geht hier nicht weg, bis er seiner kleinen Schwester nicht etwas vorgesungen hat!” Dann ging sie gemeinsam mit Michael zum Bettchen seiner Schwester, wo das Baby drauf und dran war, den Kampf ums Leben zu verlieren. Nach wenigen Augenblicken begann Michael mit der unschuldigen und reinen Stimme eines Dreijährigen zu singen: “Du bist mein Sonnenschein, mein einziger Sonnenschein, du machst mich froh auch wenn die Wolken grau sind …”. Das kleine Baby begann sofort zu reagieren. Der rasende Puls normalisierte sich.
“Sing weiter, Michael”, ermutigte Karen mit Tränen in den Augen. Und Michael sang: “Du weißt gar nicht, Liebes, wie sehr ich dich liebe. Bitte nehmt mir meinen Sonnenschein nicht weg.” Als Michael sang, beruhigte sich das gequälte Atmen des Kindes. Jetzt waren auch die Tränen bereits auf dem Gesicht der Stationsschwester. Am nächsten Tag war das Baby so gesund, dass es nach Hause entlassen werden konnte. Die medizinischen Mitarbeiter nannten das Ganze schlicht ein Wunder.
Quelle: FFAX, Nicole und Sergio Jimenez

Den Song gibt es in unzähligen Variationen im Internet, gesungen von vielen Künstlern und privaten Interpreten. Ich habe dieses Video ausgewählt:

Samstag, 9. Oktober 2010

Oh mein Gott! Vom Beten

Jeden Nachmittag läutete es und sogleich ruhte jede Tätigkeit. Perlenschnüre wurden hervorgeholt und man sah Gruppen von Knaben durch die breiten Gänge wandeln und wenn es nicht regnete über die Höfe schreiten, angeführt von Männern in schwarzen Talaren. Um 16 Uhr war „Rosenkranz“ im Internat. Ich konnte dem nichts abgewinnen und zog mich, als ich so 16 war, gerne in einen Raum hinter der Orgel in der Barockkirche zurück. Auf einem Betstuhl kniend flehte ich Gott an, mich ihn sehen zu lassen. Räucherkerzen unterstützten meine private Andacht.

In jenen Tagen faszinierte mich auch die Sage von einem alten Tempel in der Wüste eines fernen Landes. Hinter einem Vorhang war dort das Bildnis des wahren Gottes verborgen. Wer es allerdings wagte, den Schleier zu heben, konnte Verstand oder Leben verlieren. Nach Jahrzehnten des Suchens und Ringens bin ich überzeugt, den Tempel gefunden zu haben. Mein jugendliches Sehnen hat sich erfüllt. Dabei ist es so einfach.

Ich behaupte, dass die meisten Menschen nicht zu Gott beten sondern lediglich zu der Vorstellung eines fernen Gottes oder Götzens, die sie unreflektiert übernommen haben. Dass ihre Gebete über die Anziehungskraft ihres Egos nicht hinausgelangen und im Orbit ihrer Ignoranz kreisen. An einer Antwort ihres Gottes sind sie nicht interessiert. Manche reden und schreiben über Gott und versuchen andere von ihrem Wissen zu überzeugen. Sie haben Doktortitel in Theologie und Philosophie. Doch eines Tages werden sie wie die professionellen Gottesanbeter zu hören bekommen: „Ihr ruft nun: Herr, Herr!, doch Ich kenne euch nicht. Ihr habt Nietzsche zitiert und die Apostel und Kirchenlehrer, aber auf Meine Worte in euren Herzen habt nicht gehört!“

Bei den Urchristen im Universellen Leben habe ich gelernt, dass man vom Verstandesgebet zum Herzensgebet und weiter zum Seelengebet gelangen soll. Ich habe erlebt, wie wundervoll es ist, wenn aus der Seele von selbst Worte empor steigen, Worte voll Jubel und Dankbarkeit. Doch erst jetzt erfasse ich, was Beten wirklich sein kann, jetzt da der Abstand zwischen mir und Gott geringer wird. Es ist kein großes Verstehen und Bemühen notwendig, nur eine Erkenntnis. Und ich glaube, dass diese Erkenntnis, dieses Bewusstsein den zukünftigen Menschen von dem heutigen unterscheiden wird. In diesem Bewusstsein lebte und lehrte Jesus und es wird die Grundlage für das beginnende Reich des Friedens sein. Wer es versteht, begreift auch, dass es Jesus fern lag darüber zu sprechen oder gar zu schreiben, in wie vielen Tagen Gott die Welt erschaffen hat oder wie das Verhältnis von Vater, Sohn und Heiliger Geist aussieht. Er verlangte nicht die Verehrung Jahwes, sondern wollte den Weg in das Reich Gottes zeigen. Erst auf das Drängen der Jünger lehrte er ein Gebet aus Worten. Das Vater Unser bete ich oft, doch jedesmal anders, jedesmal mit anderen Empfindungen unter den einzelnen Teilen. Es ist ein zeitloses und prophetisches Gebet, das die Macht hat, uns selbst zu verändern.

Wie soll ich nun ausdrücken, wovon ich spreche? Ich bringe es mal auf die Formel: Gott und Gegenwart sind eins. Gott ist nicht fern, weder räumlich noch zeitlich. Wenn ich mir des gegenwärtigen Augenblicks bewusst werde, bringe ich mich in das Bewusstsein Gottes. Mein Atemrhythmus ändert sich. Ich nehme den gegenwärtigen Gott als das große, kosmische Du wahr. Meine Gedanken liegen offen vor ihm. Da ist kein Platz mehr für ausgefeilte Gebetsformeln. Es bleibt ein Stammeln. Oh mein Gott! Mein himmlischer Vater! Und es kommen Empfindungen, die so tief und so echt sind und die mit meinem wahren Wesen verknüpft sind. Empfindungen von Reue und Demut, der Bitte um Vergebung, der Geborgenheit und des Vertrauens, des Geliebtseins und von überströmender Liebe. Es ist keine statische Verehrung, es ist ein Wachsen, ein Reinwerden. Etwas ganz Intimes, mit Worten nur unzureichend wiederzugeben.

Wenn auch die Geschäfte des Tages mich nach außen ziehen, so komme ich immer häufiger in diese göttliche Gegenwart zurück. Und ich knüpfe da an, wo ich aufgehört habe. Es ist immer Gegenwart. Jesus lebte ganz in dieser Gegenwart des Vaters und die neue Generation Mensch wird es auch. Ihr Handeln ergibt sich aus diesem Bewusstsein, ein Leben in Harmonie mit Gott, Natur und Mitmensch erwächst, ein Leben wie die Lilien auf dem Felde. Sein Reich kommt, das tägliche Brot gibt Gott uns heute. Das Leben wird zum Gebet.

Immer und überall kann ich mich dem gegenwärtigen kosmischen Du zuwenden, beim Essen, beim Arbeiten, im Gespräch mit Anderen. Wenn es auch das Ziel ist, ein Leben als vollkommener Mensch zu erreichen wie Jesus es vorgelebt hat, so muss ich mich jetzt doch nicht heiligmäßig geben. Ich darf Worte gebrauchen und kleine Dinge tun, die nicht auf mein Inneres schließen lassen. Fanatismus und Scheinheiligkeit gibt es genug. Die Nähe zu meinem Vater kann mir nichts und niemand nehmen, nicht einmal ich selbst.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Gegenwärtiges

Mal wieder ein Einblick in unser Leben als Auswanderer. Seitdem der Sohn und seine Freundin ausgezogen sind, leben wir zufrieden zu zweit in diesem großen Haus mit Tapeten an den Wänden, drei Bädern (naja, Nasszellen) und drei Zimmern und offenem Wohnraum oben und Wohn- und Esszimmer unten. Der Kühlschrank ist gut bestückt, die Schränke sind vollgestopft mit unnötigen Sachen und der Garten ist reichlich angefüllt mit Sala, Steintischgruppe und unzähligen Pflanzen und Töpfen und Töpfchen. Wir wohnen in einer ruhigen, bewachten Siedlung mit Parks und Seen und Sportanlagen. Nahe am Flugplatz gelegen haben wir gute Verkehrsverbindungen nach allen Seiten. Die Nachbarn sind freundlich und hilfsbereit und beschenken uns häufig mit Esssachen. Wir sind mit uns und dem Leben hier zufrieden. Langeweile kennen wir nicht. Deng arbeitet hingebungsvoll an der Gestaltung des Gartens und ich nütze die gute Internetverbindung. Mittwochs fahren wir zum Pflanzenmarkt auf dem Chatuchak und alle drei, vier Tage besuchen wir eines der Einkaufszentren zum Flanieren, Eisessen, Einkaufen und Japanisch essen im Fuji. Mit dem Taxi die zwei Kilometer zur Hauptstraße und dann 20 oder 30 km mit dem Bus, auch mal mit dem Sammeltaxi durch ländliche Gegenden, da wir ja am Stadtrand wohnen.

Ein lieber Freund meint, dass ich in Luxus leben würde und dies doch eigentlich im Gegensatz zu meinem Streben nach Erleuchtung stehe. Einen Widerspruch kann ich da nicht finden, aber mit dem Luxus hat er wohl recht. Ich darf nicht nur materielle Annehmlichkeiten genießen. Ich gönne mir den Luxus Zeit zu haben und nicht für den Lebensunterhalt arbeiten zu müssen. Ich habe es warm, meistens zu warm, und ganzjährig grünt und blüht es um mich. Ich begegne vielen jungen und lächelnden Menschen. Zu meinem Luxus zähle ich ebenso meine Gattin, mit der ich nun über 35 Jahre verheiratet bin, und die mich mit Liebe bekocht, eben auch oft mit deutscher Küche.

Dabei sind unsere Mittel nicht unerschöpflich. Vielleicht müssen wir später in Deutschland von Unterstützung leben bis wir Rente beziehen können. Aber bis 2012 sollte es reichen, dann ist eh alles anders. Wir denken nicht viel an morgen und hoffen nur zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Wir versuchen ein wenig zu sparen, nachdem wir nun zusätzlich die Raten des Sohnes für das Haus zahlen. Er hat den Kontakt mit uns abgebrochen, schon vor dem Auszug, als wir uns seinen Plänen in den Weg stellten, das Haus für 28 Jahre der Bank zu verpfänden. Wir sind weder enttäuscht noch sauer auf ihn. Es kommt, wie es kommen soll. Vielleicht findet sich auch ein Käufer für das Haus.

Ein Teil meiner Vergangenheit musste ich auch hinter mir lassen, als die Festplatte des alten PCs den Geist aufgab. Ich habe mir einen neuen gekauft und dabei das Bemühen, die Fotos und Daten noch zu retten, nicht aufgegeben. Es gilt dennoch loszulassen. Verabschieden musste ich mich auch von meinem Schwager, der sechs Jahre vor uns nach Chiang Mai auswanderte, während seine thailändische Frau, also die Schwester meiner Gattin, in Deutschland blieb. Er ging mit starken Leibschmerzen ins Krankenhaus und verstarb am folgenden Tag an einer geplatzten Bauchaorta. Er war glücklich in seiner selbst gewählten Heimat und ist uns nun in die andere vorausgegangen. Doch was einzig zählt ist die Gegenwart.

Samstag, 25. September 2010

Vom Loslassen

„Loslassen“ ist ein beliebter Begriff in der Esoterik und ein häufig gebrauchter Ratschlag bei Leid und seelischen Problemen. Jeder weiß, dass wir eines Tages von Allem lassen müssen, von allem Besitz, von unseren Lieben und unserem Körper. Dennoch leben die meisten so, als ob es ewig weiter ginge, und vergeuden das Leben damit, nutzlose Dinge anzuhäufen. Buddha sah im Anhaften die Ursache allen Leidens, gleich ob wir die Dinge ersehnen oder bereits unser Eigen nennen. Wir müssen nicht die Robe nehmen, aber wir können uns im Loslassen üben. Vielleicht haben manche schon die Erfahrung gemacht, dass nachdem sie etwas loslassen konnten, sie freier waren und sich etwas Neues, Besseres eingestellt hat. Eine meiner Lieblingsmeditationen ist dieser Satz: Nichts gehört mir und nichts fehlt mir!

Es geht nicht nur darum, Wünsche oder Besitz oder die Fixierung auf Personen oder Meinungen loszulassen. Loslassen können wir eigentlich nur uns selbst, weil uns eh nichts gehört. Und dies gelingt nur im gegenwärtigen Augenblick. Wir sollten uns darin üben, den alten Josef, die alte Ingrid gehen zu lassen und zwar da, wo wir uns jetzt befinden. Dies kann dadurch geschehen, dass wir nicht alles hören müssen, was am Nachbartisch geredet wird, dass wir nicht allem hinterher schauen müssen, was uns auffällt, dass wir nicht alles aussprechen müssen, was wir unbedingt mitteilen wollen, und dass wir aufkommende Gedanken anschauen, ob sie es wert sind, weiter verfolgt zu werden. Was erreichen wir dadurch? Einmal werden wir freier und es wird uns leichter fallen, unsere materielle und ideelle Vergangenheit loszulassen. Zum anderen werden wir aufmerksamer und erkennen, wohin unsere Gedanken und unsere Herzen zielen, und können diese in sinnvolle Richtungen lenken.

Donnerstag, 23. September 2010

Vom Träumen

Wenn es uns langweilig ist oder wir unter Druck stehen, neigen viele von uns dazu, sich in Tagträume zu flüchten. Dort sind wir der Held, der Rächer, die Gute. Dort ist die Welt so, wie wir sie lieben würden. Wir können uns darin ausleben. Es ist doch legitim, von einer heilen, besseren und gerechteren Welt zu träumen!? Wenn wir dabei das Wohl unserer Mitmenschen im Augen haben anstatt unseren Ruhm und Eigennutz, wohl schon. Dennoch wird sich die Welt dadurch nicht verbessern. Die Umstände sind für jedes Volk, für jede Gruppe so, wie sie es verdienen. Verändern wollen sollten wir nur uns selbst. Dazu müssen wir uns aus den Träumen lösen, mit denen die Herrschenden und die Familien hinter den Herrschenden die Völker versklaven, z.B. durch die Sport- und Vergnügungsindustrie und durch die Musik-und Unterhaltungsindustrie, wir müssen uns lösen von der Angst, die sie für uns erzeugen, und den Lehren, die wir glauben sollen.

Auf dem Weg zur Wahrheit meinen manche, sich des Zaubers der Träume bedienen zu können. Viele werden die Bücher von Carlos Castaneda kennen. Und spricht nicht Gott zu den Seinen im Traum? Träume können Anstoß geben und Trost, wobei ich die „Stimmung“, die sie hinterlassen, wichtiger finde als Traumszenen. Aber sie können auch zu einer lähmenden Sucht werden. Wenn wir in luziden Träumen oder gar von Engeln und Naturwesen die Antworten erwarten, die uns von unserer Verantwortung entheben sollen, verbleiben wir in einer eigenen traumhaften Wirklichkeit. Die Zeit der Träume aber ist vorbei. Erwachen heißt aufhören zu träumen.

Wer mehr und mehr Gott in sein Leben und in seine Gedankenwelt hinein nimmt, braucht für sein Ego keine Träume mehr. Es freut sich an den Dingen, die er im Augenblick wahrnimmt, fühlt Liebe und Geborgenheit, aber auch den Ernst, der uns in das Reich ruft, in das wir gehören. Als Menschen werden wir auf Erden darin leben. Nach der schon stattfindenden Auflösung des Alten wird das Leben wohl traumhaft werden. Menschen werden zu Brüdern, Schwerter zu Pflugscharen und Wasser kann zu Wein werden. Ein Traum?

Donnerstag, 16. September 2010

Liebe installieren

Wie man LIEBE installiert
Anruf bei einer Hotline:

Anrufer:
Hallo, ich hab hier ein neues Programm, das würde ich gern auf meinem persönlichen System installieren.
Es heißt LIEBE. Was soll ich denn da als erstes machen?

Hotline:
Auf Ihrer Festplatte gibt es eine Partition, die heißt HERZ. Haben Sie diese Partition?

Anrufer:
Ach so, das ist der Trick! Ich hab’s immer auf der Hauptpartition KOPF versucht.
Na gut, ich probier das mal. Mist, HERZ ist aber ziemlich voll!

Hotline:
Machen Sie mal den Task-Manager auf und schauen unter "Prozesse". Was läuft denn da so?

Anrufer:
Oh je, alte_Verletzungen.exe, Groll.com, Geiz.com, Ablehnung.exe und lauter so Zeug.
Vor allem Hass.exe - wao, das krallt sich fast den ganzen Speicher!

Hotline:
Kein Problem. LIEBE wird vieles davon automatisch aus Ihrem Betriebssystem raushauen. Manches bleibt zwar im Hintergrund aktiv, wird aber keine anderen Programme mehr stören.
Alte_Verletzungen.exe und Geiz.com müssen Sie aber vor der Installation selber vollständig löschen.

Anrufer:
Nein! Das ist ein ganz wichtiges gutes altes Stück!
Das hat mich Jahrzehnte gekostet, all die Komponenten dafür zu sammeln!
Muss das wirklich raus?

Hotline:
Ja, das ist unumgänglich. Gehen Sie ins Startmenü und suchen Sie Zubehör/Verzeihung.
Das lassen Sie so oft laufen, bis Geiz.com und die alten_Verletzungen vollständig raus sind.

Anrufer:
Na gut, wenn’s sein muss. LIEBE ist mir einfach so sehr empfohlen worden.
Das Ding will ich unbedingt hier laufen haben! So, geschafft ... He!
Da steht jetzt: "ERROR 490? Programm läuft nicht auf internen Komponenten". Was soll denn das?

Hotline:
Nichts Schlimmes, ist ein altbekanntes Problem.
Es bedeutet, dass LIEBE für externe HERZEN konfiguriert ist,
aber auf Ihrem eigenen ist es noch nicht gelaufen.
Das ist eine von diesen ganz komplizierten Sachen.
Ich sag’s mal so:
Sie müssen zunächst Ihr eigenes Gerät lieben, bevor es andere lieben kann.

Anrufer:
Wie bitte?

Hotline:
Können Sie den Ordner Selbstakzeptanz finden?

Anrufer:
Ja, hab ich.

Hotline:
Wunderbar.
Klicken Sie auf die folgenden Dateien und kopieren Sie die in den Ordner „MEINHERZ“, und zwar: Selbstvergebung.doc, Selbstschätzung.doc und Güte.txt.
Außerdem bitte Selbstbeurteilung.exe aus allen Ordnern löschen und dann den Papierkorb leeren, sonst kommen die immer wieder zurück.

Anrufer:
LIEBE installiert sich jetzt ganz von selbst. Ist das gut so?

Hotline:
Ja, so gehört das.
Nun sollte eine Nachricht auftauchen, dass sich LIEBE immer wieder neu lädt,
so lange Ihre HERZ-Festplatte läuft.
Sehen Sie diese Nachricht?

Anrufer:
Sehe ich. Ist die Installation nun abgeschlossen?

Hotline:
Ja, aber denken Sie dran, dass Sie bis jetzt nur die Basisversion Liebe 3.1 installiert haben.
Sie müssen sich nun mit anderen HERZEN vernetzen,
damit Sie an die Upgrades 5.0 rankommen.

Anrufer:
OK. Klasse! Mein HERZ lädt gerade eine wunderschöne Melodie.
Auf meinem Bildschirm läuft Lächeln.mpg, Wärme.exe, Friede.exe, Zufriedenheit.doc
und lauter solche Sachen breiten sich gerade im Speicher aus. Fühlt sich sehr gut an!

Hotline:
Fein. Damit ist LIEBE installiert und läuft.
Von diesem Punkt an sollten Sie gut alleine weiterkommen.

Anrufer:
Jetzt brauchen Sie sicher meine Kontonummer wegen der Abbuchung.

Hotline (lacht):
Nein, LIEBE ist Freeware.
Geben Sie das Programm bitte an jeden weiter, den Sie treffen, mit allen Komponenten.
Die Menschen werden es dann ihrerseits weiterverbreiten, und ich wette, dass Sie dann von denen eine Menge ganz feiner neuer Module zurückbekommen.

Anrufer:
Gebongt, will ich gern machen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

gefunden bei "Inspirationen", wo es noch viele schöne Zitate und Videoclips gibt.

Dienstag, 14. September 2010

Jesus und ich. Wir zwei.

Mal ehrlich, wenn einer zu mir käme und wollte mir von Jesus Christus erzählen, dann wäre ich skeptisch bis ablehnend. Zu unangenehm wäre der Geruch des Fundamentalismus, zu gering die Möglichkeit gegen angelernte Phrasen anzudiskutieren. Wie viel Unheil ist in der Welt durch Missionierung geschehen! Und welchen Christus wollte er mir nahe bringen? Es gibt so viele davon, ich denke gar, so viele wie es Gläubige gibt und Ungläubige. Jeder hat seine Auffassung von Jesus. Doch die wenigsten suchen nach ihm. Sie glauben, dass er einen Opfertod gestorben ist und der Pfarrer seinen Leib vom Himmel runter in den runden Keks zaubern kann, den man dann in einer okkulten Zeremonie verzehrt. Wo eine „heilige Messe“ gehalten wird, muss ein Stück eines Toten angebracht sein. Sie nennen es Reliquie. Ebenso obskur sind esoterische Aussagen. Jesus sei ein aufgestiegener Meister, genannt Sananda, oder in ihm seien zwei Wesenheiten inkarniert gewesen. Alle Auffassungen, die Jesus in eine Reihe von Meistern und Propheten oder noch darunter stellt, sind bewusste Verdrehungen durch die dunklen Seite.

Ob Jesus verheiratet war und später mit Frau und Tochter in Kaschmir oder Südfrankreich gelebt hat, ist für mich weniger von Belang. Mein Jesusbild hat tief in mir mein Herz gezeichnet, das ansprach, als ich das Leben Jesu im Urantia Buch nachlas und gleichermaßen den jenseitigen Jesus in den Schriften der Neuen Offenbarung kennen lernte, besonders in den Büchern von Jakob Lorber. Hier spürte ich seine vollkommene Liebe und Weisheit und seine Göttlichkeit und Herz und Augen flossen über im Wiedererkennen. Nicht theologische Ausdeutung und Schriftenanalyse, noch Zitate aus Apostelbriefen oder Psalmen oder dem Alten Testament, noch Kasteiung und vermeintliches Kreuztragen bringen uns Jesus näher, sondern einzig der Wunsch, ihn mit Herz und Seele zu umarmen.

Ich war nach Thailand gekommen, um einen Erleuchtungsweg zu finden und zu gehen, der die Erfahrungen Buddhas und die Gotteserkenntnis Jesu vereinigen würde. Selbst meinen Blog habe ich mit diesem Anspruch angefangen. Täglich flossen mir Gedanken, Aufgaben und kleine Übungen zu, mit Hilfe derer ich alte Auffassungen zurücklassen und mein Ego stetig abbauen konnte. Doch zwei tiefgreifende, innere Ereignisse haben meinem Streben eine neue Richtung gegeben. Ich habe den bequemen mittleren Weg gewählt und halte nichts davon, sich mit schmerzenden Gliedern auf den Boden zu setzen. Tagsüber nütze ich deshalb gern die Fahrt im Auto, wo ja auch die örtliche und zeitliche Begrenzung scheinbar aufgehoben ist, um zu meditieren. Auf einer Fahrt im Minibus von Cha Am am Meer nach Bangkok erlebte ich so übrigens einmal das Sein gänzlich im gegenwärtigen Augenblick, frei von Vergangenheit und aller Last und Verpflichtung. Aber selbst Erleuchtungserfahrungen können wohl verblassen. Buddha meditierte sein Leben lang.

Ich wollte die Dinge so sehen, wie sie sind, und hatte mich deshalb einige Tage lang mit gutem Erfolg bemüht, mittels Übungen mit dem Denken aufzuhören. Während einer Autofahrt nun dachte ich plötzlich meine Gedanken in Gegenwart eines höheren Du. Es war keine Erleuchtungs- oder Gotteserfahrung, aber ich sah, wie nichtig meine wenigen Gedanken vor dieser anderen, erhabenen Individualität waren und ich konnte sie schnell ablegen. Ich erfasste auch, dass nicht Leere oder Alles-eins-sein das Ziel ist, sondern Gott, der wie wir zu einem Teil Persönlichkeit ist. Jesus spricht im Urantia Buch davon, dass Buddha es versäumt hatte, das Schiff in den Hafen zu bringen und nun auch andere daran gehindert sind. Wenn ich heute Zen-Weisheiten lese, die ich früher so liebte, oder religiöse Texte und Betrachtungen oder esoterische Blogbeiträge, so kommt mir dies alles wie Bepinselung des eigenen Bauches vor oder wie Stochern im Nebel. Alles Denken, Tun und Trachten ist ohne die Ausrichtung auf Gott hohl und ein Drehen im Kreise. Im Bewusstsein seiner Gegenwart aber ist jede Meditation, jede Liebesübung und jedes geistige Erkennen intensiv und erfüllend. Ich werde noch beschreiben, wie sich mein Leben in dieser Intimität mit Gott, unserem Vater, gestaltet.

Die zweite wegweisende Erfahrung machte ich in dem Raum auf dem Gelände des Goethe Institutes, wo ich mich in Abständen mit den Freunden Bruno Grönings traf. Ich liebte diese Menschen und diesen Raum abseits der lauten, ruhelosen Großstadt. Während der Minuten der inneren Einkehr, als die Anderen sich bemühten, den Heilstrom zu spüren, fühlte ich mich angeregt, mich in das Vertrauen derer zu versenken, die um Jesus gewesen waren, also das Vertrauen zu erspüren, das die erfüllt hatte, die zu seinen Füßen saßen. Und ich konnte mich in dieses absolute Vertrauen ergeben, es erfasste mich aus als ob ich in der Gegenwart Jesu wäre. Dann blickte ein Gesicht auf mich herab. Ich kann es nicht beschreiben, denn ich sah nur in diese Augen und ich wusste sogleich: alles Suchen und alles Leiden hat jetzt ein Ende gefunden. Seitdem erkenne ich in Jesus meinen Meister, meinen Bruder und meinen Vater, denn er ist eins mit Gott und nach dem Urantia Buch der Schöpfer und Herrscher dieses unseres Universums. Aber Letzteres ist für mich nicht ein Glaubenssatz oder von ausschlaggebender Bedeutung. Er wird von uns zur Gänze erfasst werden, wenn wir bereit dazu sind, ob in diesem Körper oder in einem anderen.

Schon lange wollte ich dies geschrieben haben. Jesus zu erkennen ist aber nicht die Sache von einmaliger Verstandestätigkeit, sondern etwas was jeden Tag wächst und sich vertieft, das einen verändert ohne dass es gleich offensichtlich sein muss. Wie es sich anfühlt und was es bewirkt, werde ich mitteilen. Wobei ich mich anfangs fast schämte, wieder am Anfang, bei Jesus, gelandet zu sein oder für einen Jesus-Freak gehalten zu werden.

Sonntag, 12. September 2010

Revolution 2012

Erleuchtung ist bald nicht mehr eine Erfahrung oder ein Privileg für Einzelne. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine weltweite Erweiterung des Bewusstseins bevor steht. Um 2012. Dazu der Film „Revolution 2012“:



Den Film kann man auch in ganzer Länge (99 Min.) bei youtube ansehen. Zitiert aus energie-der-sterne.de:

"Darin geht es nicht nur um den Mayakalender, die Sonnenaktivität und die Aktivität der geomagnetischen Felder, die sich bis 2012 immer mehr verstärken sollen, sondern auch um den Bewusstseinswandel, der sich unter den Menschen vollzieht."

"(Es)...kommen namhafte Wissenschaftler zu Wort, die etwas zum Thema Wandel beitragen. Rupert Sheldrake, Biologe, spricht von den morphischen Feldern, die alles Lebendige miteinander verbinden und erklären, warum wir manchmal schon vorher wissen, wer anruft oder dass uns jemand beobachtet. Die Astrophysikerin Giuliana Conforto spricht davon, dass unsere Wahrnehmung eine dramatische Veränderung durchmacht, die sich unabhängig von unseren fünf Sinnen abspielt. Für 2012 und danach sagt sie voraus, dass unser Verstand zusammenbrechen wird, wir aber keine Zerstörung erleben und auch nicht sterben werden. Ausgehend davon, dass das Gehirn alle Informationen aufnimmt, die Neuronen nur noch freigeschaltet werden müssen, um das ganze Spektrum dieser Informationen wahrzunehmen, wie Broers es beschreibt, wird es stattdessen zu einer Schwingungserhöhung kommen, einem Zugang zu weitaus mehr als zu dem, wozu wir derzeit fähig sind. Wir entwickeln unsere inneren Sinne. „Es ist, als wenn wir gerade auf eine neue Realität eingestellt werden“, sagt Francine Blake."

"Sehr deutlich wird durch den Film, worum es im Transformationsprozess geht – dass wir Menschen, die zuvor wie Blinde waren, sehen lernen und die wahre Natur der Realität kennenlernen, mitsamt anderer Dimensionen und Parallelwelten."

"Letztendlich geht es darum, für welchen Weg wir uns entscheiden. Wählen wir den, bei dem wir ängstlich an dem festhalten, was uns verloren zu gehen scheint? Oder richten wir uns auf den natürlichen Rhythmus der Natur und der neuen Schwingung aus und erleben die neue Verbundenheit mit dem Universum, auf das wir gerade geeicht werden?"

Samstag, 4. September 2010

In Chaiyaphum

Letzten Monat verbrachten wir drei Tage in der Provinz Chaiyaphum, in einer privaten, von zwei alten Damen aus Bangkok betreuten Anlage in der Nähe des Pa Hin Ngam Nationalparks. Ying und Yoong waren wieder mit von der Partie. Ying besitzt dort einige Rai Land (1 Rai = 1600 m²), auf dem Manjok angepflanzt ist. Sie glaubt der Voraussage, dass nach dem Polsprung, wenn der größte Teil Thailands unter Wasser steht, Chaiyaphum als eine Insel herausragen wird. Yoong ist ein lieber, praktisch veranlagter und ruhiger Freund, der als Thailänder etwas groß geraten ist.


Es waren angenehme Tage, das Wetter war durchwachsen und mit 22 Grad morgens und abends willkommen kühl. Es wird auch in der heißen Jahreszeit nur wenige Stunden heiß, sodass die Häuser keine Klimaanlage brauchen. An die rote Erde muss man sich gewöhnen, doch sie ist sehr fruchtbar. Die Natur ist ursprünglich, mit Wasserfällen und wilden Orchideen. In dieser Jahreszeit grünt und blüht alles. Nur die Krajiao-Blumen, ein Kennzeichen dieser Gegend, waren fast ganz abgeblüht. In dem Nationalpark kann man über Stege durch Blumenfelder gehen und bizarre Felsformationen sehen und hat eine herrliche Aussicht auf die bergige Landschaft. Circa 350 km von Bangkok entfernt treffen dort die Zentral-, die Nord- und die Nordostregion Thailands zusammen. Das Essen ist mehr diesen nördlichen Provinzen angepasst, aber recht schmackhaft und billig. Es gibt viele offene Restaurants und Ressorts, doch Betrieb ist nur am Wochenende.

Es stellte sich wieder mal die Frage, ob wir hier leben könnten. Denn das Klima, der Verkehr und das Gedränge in Bangkok sind doch recht belastend und nicht zuletzt glauben wir, die kommenden Umwälzungen auf dem Land besser überstehen zu können. Deng ist ein Stadtkind und zögerte bisher, das Haus, das sie noch nicht „satt bewohnt“ hat, zu verkaufen. Seit der Rückkehr von Chaiyaphum allerdings ist das Verhältnis zu ihrem Sohn angespannt und es sollte eine Lösung getroffen werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Gegend, die wir besucht hatten, liegt weit weg vom Schuss. Es gibt weder Banken noch Autohäuser oder Einkaufstempel. In Bangkok ist es Tag und Nacht hell und man findet immer was zu essen und zu kaufen. Dort ist es abends düster und einsam. Die Zeit wird es richten.

Montag, 30. August 2010

Gespräch mit Gott

Auf das Buch „ Gespräche mit Gott“ von Neale Donald Walsch (es sind drei Bände) habe ich schon hingewiesen. Ohne danach zu suchen habe ich es nun „zufällig“ zum Online-lesen als pdf gefunden. Es ist wahrlich inspirierend, obgleich ich nicht mit allem übereinstimme. Die beiden anderen Bände sind ebenso auf der Quellseite zu finden. Es gibt auch einen Film und Videos über Walsch.

„Gott spricht mit mir!“ würden wohl viele gern sagen können. Wäre es nicht schön, wenn Er unsere Fragen beantworten würde, uns den Weg weisen und uns in unserer Frömmigkeit bestätigen würde? Wir glauben gerne, dass Gott zu uns auf vielfältige Weise spricht, durch Träume, Begegnungen und Geschehnisse. Sicherlich hat Gott auch direkt Menschen angesprochen oder durch Seine Engel. Jedoch nur, wenn sie vor diesem Leben einen Auftrag angenommen haben, etwa als Sprachrohr zu dienen. Engel werden nicht von sich aus tätig und übermitteln keine Botschaften unter ihrem Namen.

Sobald wir eine Botschaft aus der unsichtbaren Welt erhalten, sind wir festgenagelt, unser freier Wille ist bedroht. Wenn wir uns diesen Kontakt herbeisehnen, öffnen wir uns für negative Einflüsse und Wesen. Gott wird und kann niemals unseren freien Willen in Frage stellen. Er will, dass wir aus freien Stücken zurückkehren. Um so schöner ist dann die Wiedervereinigung.

Donnerstag, 26. August 2010

Worauf es ankommt

Gedanken in einer schlaflosen Nacht:

Worauf kommt es bei der Erleuchtung an?
Dass alle meine Brüder und Schwestern zum Licht finden.

Worauf kommt es im Leben an?
Dass alle meine Geschwister zur Quelle des Lebens finden
und daraus schöpfen können.

Worauf kommt es beim Glücklichsein an?
Dass alle anderen glücklich sind.

Dienstag, 24. August 2010

Es war einmal eine kleine Seele...

...(die kleine Seele) sagte: “Hallo Gott ! Nun, da ich weiß, wer ich bin, könnte ich es nicht auch sein ?” Und Gott antwortete der kleinen Seele: “Du meinst, daß du sein willst, was du schon längst bist ?” “Also”, sprach die kleine Seele, es ist schon ein Unterschied, ob ich nur weiß, wer ich bin, oder ob ich es auch wirklich bin. Ich möchte fühlen, wie es ist, das Licht zu sein !” “Aber du bist doch das Licht”, wiederholte Gott, und er lächelte wieder. Doch die kleine Seele jammerte: “Ja, aber ich möchte doch wissen,wie es sich anfühlt, das Licht zu sein!” Gott schmunzelte: ...


eine Geschichte von Neale Donald Walsch, Gespräche mit Gott, Bd. 2, Kopp Verlag
gefunden und weiter zu lesen in diesem Blog.

Montag, 16. August 2010

Gedanken

Statt einen längeren, zusammenhängenden Artikel zu verfassen, werde ich die Gedanken einzeln streuen. Es besteht kein Anspruch auf reine Wahrheit. Immer wieder bin ich selbst dabei, meine Ansichten und Erfahrungen neu zu ordnen und zu korrigieren. Es sind eher Tagebucheinträge, Zeugnisse eines Prozesses des Erwachens und des Strebens nach dem Höchsten. Wie bei einer Zwiebel gilt es Überflüssiges und Falsches zu entfernen, um zum Kern vorzudringen.

Was braucht es, um mit dem Göttlichen in Verbindung zu treten, dem Höchsten, das uns umgibt und das in unserem Innersten ist? Ich sage: keine besonderen Gewänder oder Kopfbedeckungen oder Gegenstände, keine Zeremonien oder Riten und keine Anrufungen. Herbeigerufen werden nur niedere Geister. Angebetet werden so Götter oder ein Gott, aber nicht Gott. Ebenso wenig bedarf es Mittler, weder Priester noch Engel. Denn beide handeln nur im eigenen Interesse. Gott mag zuweilen Engel schicken. Doch wenn der Kontakt gesucht wird, melden sich nur unreine Wesen, auch wenn sie noch so salbungs- und liebevoll erscheinen. Sie halten den, der sich dafür öffnet, vom Kontakt mit dem Schöpfer ab. Wer für Engel, sogenannte aufgestiegene Meister oder Verstorbene zum Kanal, zum Channel wird, ist besetzt und festgehalten ohne es zu merken. Der Leugner Gottes ist ein Meister der Täuschung.

Wer nachahmt und vorgibt, ein Medium zu sein, um sein Selbstwertgefühl zu steigern oder um sich eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen, betrügt sich und andere. Schlimmer ist es tatsächlich mit Energien und Wesen zu arbeiten, selbst im Glauben, sie kämen von Gott. Ob es schamanistische, magische oder hellseherische Kräfte sind, auch wenn sie scheinbar heilen oder sonst wie beeindrucken, sie sind nicht im Einklang mit Gottes Willen. Die Wesen geben sich Namen von Engeln und Erzengeln, Raumflottenkommandanten, Meistern, Göttern und Verstorbenen. Ihre Ansprüche und Durchsagen gehen von lächerlich und durchschaubar über Verwirrung stiftend bis zu gotteslästerlich. Ich verzichte aus diesen Gründen auf Beispiele. Übrigens glaube ich, dass hinter Marienerscheinungen ganz andere Wesenheiten stecken als die Mutter Jesu. Hat Jesus die Verehrung Mariens angeraten oder hat er gesagt: „Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder? Alle, die den Willen meines Vaters tun, sind mir Mutter und Bruder.“?

Jesus wusste, dass die Menschen seiner Zeit Rituale brauchten. So ließ er eine Taufe als Zeichen der Umkehr und ein Erinnerungsmahl zu. Aber er setzte keine Päpste ein und hinterließ mit Absicht keine Schriften. Jeder Mensch kann und muss in seiner Zeit und mit seinen Möglichkeiten den Weg ins Reich Gottes finden. Freiheit und Vertrauen sind Voraussetzungen dazu. Was ist letztlich allein notwendig, um über die Selbsterkenntnis zur Gotteserkenntnis zu gelangen? Ich nenne es: Das Reine Herz.

Sonntag, 8. August 2010

Regenzeit

Das Gute ist, dass es nicht mehr so heiß ist und man Stromkosten sparen kann. Statt der Klimaanlage schalte ich allerdings zeitweilig beim Duschen den Durchlauferhitzer an. 27 Grad am Morgen sind schon frisch. Im Ganzen ist die Regenzeit angenehm. Man muss nur darauf achten, die Fenster zu schließen, wenn man das Haus verlässt. Die Schauer sind kurz, können aber auch stürmisch sein. Man stellt sich solange unter. Nur wer berufsmäßig auf der Straße sein muss, wie Polizisten, Wächter oder Motorradkuriere, hat Schutzkleidung dabei. Die Übrigen nehmen es gelassen, meist sind die Schuhe eh aus Plastik und der Sonnenschirm wird zum Regenschirm.

Die Straßen Bangkoks sind aber auch schnell überflutet. Schrecklich ist, dass in vielen Teilen der Welt Menschen und Natur unter Hochwasser oder Bränden oder unter Schnee und Kälte leiden. Es gibt Hinweise, dass das Wetter sowie Erdbeben und Vulkanausbrüche durch menschliche Technologie verursacht wird. Haarp und Chemtrails sind da Stichworte. Wir sollten uns nicht täuschen lassen durch die Nachrichten, die die Medien im Auftrag der Regierungen und Konzerne verbreiten. Der besungene Aufschwung ist eine Lüge, die Vorbereitungen zum Krieg sind im Gange. Wer meint, sich noch ausruhen und abwarten zu können, sollte bedenken, dass die Entwicklungen zum Ende hin immer schneller ablaufen, zum Bedrohlichen und Bösen hin wie auch im Guten und hin zur geistigen Höherentwicklung.

Schon länger arbeite ich an einem Text über meine spirituellen Erkenntnisse und Entwicklungen. Aber ich weiß nicht so recht anzupacken und das Zeitfenster für meinen Schreibeifer ist klein. Abends ruhe ich mich aus und tagsüber habe ich auch nichts zu tun. In den letzten Tagen ging ich ins Kino und gab unserem Zaun einen neuen Anstrich. Oft waren wir unterwegs, mal mit Zug und Boot in die Stadt oder mit dem Bus in ein Einkaufszentrum. In einem neu gestalteten gibt es nun einen Villa Markt mit vielen europäischen Produkten, z.B. Suppen von Knorr und gutes Brot. Meine Gattin ist begeistert. Von dem deutschen Frischkäse mit Kräutern musste sie zu hause probieren. Später sagte sie, sie habe noch den guten Geschmack im Mund, das sei wie daheim.

Mit dem Boottaxi in der Stadt.

Buffetessen und Aussicht von der Drehplattform auf dem Bajok, dem bislang höchsten Gebäude Bangkoks.

Seltsamer Regenbogen um die Sonne heute Mittag.

Die einen können entspannen, die anderen müssen arbeiten.

Mittwoch, 21. Juli 2010

In der Stadt

Die Türen schließen laut und die Sitzreihen aus Plastik sind hart und kurz, aber in 25 Minuten ist man mit dem Airportlink vom Flughafen in der Innenstadt, am Endbahnhof Phayathai, wo man weiter den Skytrain oder ein Taxi nehmen kann. Der Bahnhof Makassan, von dem man mit dem Expresszug ohne Stopp zum Flugplatz fahren und später einmal schon sein Gepäck aufgeben kann, ist noch nicht geöffnet. Bis zur offiziellen Inbetriebnahme am 23.August ist die Fahrt frei. Die ausgegebenen Tickets dienen nur zur Erfassung des Fahrgastaufkommens. Die Züge verkehren solange nur von 7 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr, in Abständen von 15 Minuten. Wenn der Zug wieder von der Hochtrasse in den Untergrundbahnhof einfährt, hat das was von einer Landung, zumal man parallel landende Flugzeuge sieht.

Unser erstes Ziel war der Schrein der Stadtsäule, von der aus alle Entfernungen von Bangkok ab gemessen werden. Danach waren noch 4 Tempel zu besuchen, denn es soll immer eine ungerade Zahl sein. Meine Gattin macht aber außer einem kurzen Wai keine Zeremonien mit. Buddha weiß, wer aufrichtig ist und wer nur Theater macht, sagt sie. So gingen wir auch nicht mit in den alten Königspalast hinein zum Nationalheiligtum, dem Smaragdbuddha. Zumal der Eintritt für Ausländer 350 Baht kostet. Da half auch kein thailändischer Führerschein. Überhaupt erschien uns das Personal sehr unfreundlich und fast rassistisch. Es gibt Bekleidungsvorschriften und bloße Körperstellen sind mit ausgegebenen Tüchern zu bedecken. Allerdings gilt die Vorschrift nicht mehr, dass geschlossenen Schuhe zu tragen sind. Pok hatte bei der Abfahrt noch gemeint, ich solle welche anziehen. Er selbst trug Turnschuhe, bei denen er aber wie viele Thais die Fersen nieder getreten hatte. Prompt taten ihm auch die Füße weh, sodass er sich gleich anschließend bei einem Straßenhändler ein Paar Flipflops kaufte. Die Gehwege zwischen dem Königspalast und dem Fluss sind voll von Händlern. Besonders Amulette und Schmuck werden verkauft, aber man kann sich auch ein gebrauchtes Gebiss aussuchen.

Mit einem Tuktuk fuhren wir zum Wat Po, bekannt für den großen, vergoldeten liegenden Buddha und die Massageschule. Ich zahlte meine 50 Baht Eintritt. Es gibt sogar getrennte Schuhregale für Thais und Ausländer. Doch das Gelände mit den zahlreichen Hallen, Chedis und steinernen Wächterfiguren bietet ruhige Winkel und Gelegenheit zum Atemholen in der lauten und heißen Stadt. Chaotisch wurde es wieder, als wir uns nach Yaowarat, dem Chinesenviertel fahren ließen, zu einem sehr verehrten Tempel dort, dem Wat Mangkon Kamalawat. Nachdem wir uns mit Nudelgerichten gestärkt hatten und durch die engen Geschäftsgassen gewandelt waren, gings zum Wat Hualongpong (der Hauptbahnhof Bangkoks heißt auch so). Hier befindet sich eine Stelle, die Spenden entgegen nimmt für die kostenlose Bestattung der Armen.


Da ein Zug erst ab 16 Uhr zurück fährt, nutzten wir die Zeit noch für einen Abstecher zum MBK, sprich Mahbunkrong, einem riesigen Einkaufscenter. Um 17 Uhr waren wir wieder am Flughafen Suvarnabhumi, wo wir das Auto geparkt hatten. Ich muss gestehen, dass mich der Ausflug doch sehr angestrengt hat, das viele Laufen, die Hitze, das Verkehrschaos und die Abgase. Ich stellte mir das ruhige Leben auf dem Land vor, wo die Leute auch freundlicher und nicht so auf Geld aus sind. „Hallo, Sir, have a look!“, hörte ich dauernd. Nächsten Monat wollen wir für 2 Tage in den Norden fahren, nach Chaiyaphum.

Montag, 19. Juli 2010

Schwimmender Markt in Ayutthaya

Elefanten, Autos, Fußgänger und Mopeds, alles drängte sich aneinander vorbei auf dem Gelände des Schwimmenden Marktes in Ayutthaya. Wir waren wie viele Familien am Samstag dort. Um einen künstlichen See ist großflächig ein alter Markt nachgebaut. Von Booten aus und in den umlaufenden Geschäften werden Essen und Waren angeboten, man kann sich massieren lassen, mit den Booten rumfahren und eine Show ansehen. Alles auf alt getrimmt, aber leider auch recht kitschig, mit großen Comicfiguren im Wasser und einer Trickfilmshow in der offenen, gut klimatisierten Vorführhalle. Den Durst kann man mit Tee oder Kaffee „boran“, also nach alter Art gebraut, löschen, heiß oder mit Eis serviert in einem Bambusrohr. An Speisen und Süßigkeiten gibt es alles, was das Thaiherz begehrt. Das Essen, das auf einem Boot zubereitet wird, ist besonders beliebt, vor allem die Nudelsuppen. In manchen Restaurants sind deswegen Bootattrappen aufgestellt.


Kinder können auf Pferden sitzen, die Erwachsenen mit dem Quad fahren und man kann eben auf einem der zahlreichen Elefanten im Ruinenfeld der ehemaligen Hauptstadt herumreiten. Zehn Minuten für hundert Baht, ca. 2,50 Euro. Eine rollende Bank steht auch da.


Natürlich gibt es Kleider, Souvenirs und Schnickschnak zu kaufen. Ich nahm eine Gurkenseife mit, nachdem ich gelesen hatte, dass Gurken nicht nur viele Vitamine liefern, sondern auch gut für die Haut sind und zum Reinigen von Möbeln und Schuhen taugen. Wie auf vielen Märkten werden auch Wachtelspiegeleier angeboten. Ich gab später auf der Heimfahrt ein rohes Wachtelei in die Grünertee-Tunke zu meinen Soba-Nudeln im Japanrestaurant, während Deng und die Kinder im Lokal nebenan sich am thailändischenSpaghettibuffet bedienen konnten, also verschiedene Soßen und Beilagen über die kalten, weißen Nudeln geben, soviel sie wollten. Morgen werden wir mit dem Airportlink fahren, der neuen Zugverbindung vom Flughafen in die Innenstadt.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Essen und so

Gestern statteten wir wieder dem Grab der Schwiegermutter im Wat Muang in Bangkhae den monatlichen Besuch ab. Danach fuhren wir weiter zum Wat Rai Khing. Die Tempelanlage liegt im Landkreis (thailändisch: Amphoe) Sam Phran in der Provinz Nakhon Pathom, ist aber praktisch ein Vorort von Bangkok. Während die Kinder die Riten vollzogen, genossen meine liebe Gattin und ich die Zweisamkeit im Park, der an den Chaisi Fluss grenzt. Ende Mai sind wir auf diesem Gewässer zwischen dem Wat Rai Khing und dem Wat Don Wai, zu dem ein bekannter Markt gehört, hin und her gefahren. Dabei hatte es plötzlich stark zu regnen angefangen.


Es war eine harmonische Reise und gut gegessen haben wir auch. Die erste Station von zu hause weg war ein Fuji-Restaurant. Mindestens einmal in der Woche sind wir in einem der vielen Ableger der japanischen Lokalkette. Ich liebe Soba, kalte Buchweizennudeln. Am Abend speisten wir in dem Restaurant, das dem bekannten thailändischen Schauspieler, Komödianten und Regisseur Petchai Wongkamlao, genannt Mum, gehört. Der sympathische Künstler ist auch meist anwesend und unterhält sich mit den Gästen. Gerne ließ er sich mit uns photographieren. Mein Steak und die Beilagen schmeckten zwar landesüblich, waren aber in Ordnung. Beeindruckt waren wir von den Toiletten. Einzelne, geräumige, wohlduftende, klimatisierte Einzelkabinen mit eleganter Sanitärausstattung. Nicht landesüblich. Das Lokal befindet sich direkt vor dem großen Einkaufszentrum, der Mall Bangkhae mit Kinocenter und Dachschwimmbad.


Apropos Essen: In dem interessanten und vielseitigen Blog „Rette sich wer kann“ fand ich diesen Beitrag zum Thema: Ernährung durch Licht und Lebensenergie bei Ureinwohnern.

Montag, 12. Juli 2010

Achtung, Lichtarbeiter!

Unterwegs in den unendlichen Weiten des Internets.
Immer öfters stoße ich auf Seiten, die eine andere Sicht bieten auf die Geschichte der Menschheit und auf das aktuelle Geschehen. Wenn auch manche Erklärungen phantastisch anmuten, so ergibt sich doch ein einheitliches, überzeugendes Bild. Von uralten Zivilisationen, Weltkatastrophen, Ufos und Außerirdischen und immer wieder von Reptiloiden und Menschenopfern ist das Sagen. Aber zu allen Informationen gibt es auch Gegendarstellungen, sodass es eine Glaubensfrage bleibt. Verwirrung ist ein Zeichen der Zeit und beabsichtigt.

Auf einer Internetseite gibt eine Angehörige der Reptiloiden, die unter der Erdoberfläche leben, ein Interview. Viele mögen sich gegen diese Vorstellung sträuben, doch was sie sagt, macht Sinn. Dem Hinweis folgend, dass dieser Text übernommen wurde, gelangte ich zu einer Seite, dessen Betreiber sich jahrelang mit Lichtnahrung, Lichtarbeit und Reiki beschäftigt hat. Doch der Inhalt hat sich geändert. Statt sich weiter mit dieser Art von Energien und Praktiken zu befassen, hat er den einzigen Weg zu Gott gefunden: über Jesus. Ich könnte fast alles unterschreiben. Nur würde ich nicht empfehlen, in der Bibel zu lesen. Auch den weiterführenden Seiten widerspreche ich in vielen Dingen, obwohl die Berichte von Aussteigern und ehemaligen Esoterikern sehr lesenswert und für Viele hilfreich sind. Aber ich glaube nicht, dass die Menschen die einzigen vernunftbegabten Wesen im Universum sind. Und Jesus hat sehr wohl von der Reinkarnation gesprochen und er hat auch klar diese jetzige Zeit als die seiner Wiederkunft bezeichnet. Ich empfehle statt der Kirchenbibel die Schriften der Neuoffenbarung zu lesen. Wenn sie sich auch manchen Dingen scheinbar widersprechen und sich die Anhänger der verschiedenen Kundgebenden bekämpfen, so ist für das suchende Herz doch der wahre Jesus fassbar. Ich werde darüber noch schreiben.

Bei mir haben aber diese Seiten bewirkt, dass ich mich ganz von meinen Wünschen nach besonderen Erfahrungen und Gaben lösen konnte. Ich denke, dass Kontakte zu Engeln, Verstorbenen und Außerirdischen und selbst irgendwelche Heil- und Seherkräfte nicht von Gott gefördert werden und eher Teufelswerk sind, solange sie nicht in vollkommener Demut und Gottergebenheit empfangen werden. Deshalb prüfe sich jeder Lichtarbeiter selbst! In Wirklichkeit gibt es nur einen Weg zur Vollkommenheit.

Samstag, 10. Juli 2010

Licht und Finsternis

C.G. Jung soll sinngemäß gesagt haben, dass man nicht durch Visualisieren von Licht erleuchtet wird, sondern durch Bewusstwerdung der Finsternis. Ich weiß nicht, was Ihr Guru Ihnen empfiehlt oder welchen Weg Herr Jung gegangen ist. Meiner Ansicht und den Erfahrungen nach, die ich gerade mache, ist es sehr viel leichter, befriedigender und weiterführender sich selbst als das Original zu sehen, das wir immer sind, eben Licht und Liebe und ein vollkommenes Kind des allmächtigen, allweisen, liebenden Gottes. Da braucht es kein analytisches oder poetisches Wortgedrechsel, nichts muss neu erfunden werden, kein Ritual und kein Sitzen in Stille ist da notwendig. Wenn ich als das Original handle, bin ich leer und frei. Ich muss nur bereit sein, den Raum in mir, den mein Suchen und Wollen, mein Hochmut und mein Eigensinn eingenommen hat, zu ersetzen mit absolutem Vertrauen, mit Geduld und Bitte um Vergebung und Gnade. Und eigentlich wissen wir das alle. Da hilft einmal kein Hinweis auf die Macht der Finsternis.

Mittwoch, 7. Juli 2010

In Uthai Thani

Unser gestriger Dienstags-Ausflug führte uns in eine Region, in der wir noch nie waren, in die Provinz Uthai Thani, ca. 230 km nördlich von Bangkok. Ziel war das Wat Tha Sung mit dem Glas- oder Kristalltempel, gut beschrieben auf dieser Seite ganz unten, wie auch die Schilderung des Wat Sankat Rattana Khiri, das wir anschließend besuchten. Letzteres befindet sich auf einem Hügel in der recht ländlichen Provinzhauptstadt Uthai Thani. Beides sind sind sehr alte und sehr verehrte Tempelanlagen, die immer wieder erweitert und restauriert werden. Für meine Thais sind dies somit keine reinen Sehenswürdigkeiten, sondern es wird Geld gespendet, rituell Geschenke dargebracht, geweihtes Öl in Lampenschalen gegossen und gebetet, vor allem um Glück und Geldsegen. Auch die Mönche scheuen sich nicht, jedem Besucher Letzteres zu wünschen, wenn man ein Los oder ein Andenken kauft.


Insgesamt war es eine harmonische, erfrischende Halbtagesreise. Raus aus der großen Stadt auf´s Land, wo jetzt alles grünt, viele Bäume in weiten Reisfeldern und Berge am Horizont. Während des Essens beim Japaner auf der Rückfahrt erfasste ich, wie wohlgestaltet doch alles ist, jedes Ding, jedes Geschehen und jeder Mensch. Es war dies nicht nur ein taoistisches Annehmen des Seienden, sondern ich fühlte Gottes Allmacht, Weisheit und Liebe und konnte in Kontakt mit dem göttlichen Du treten.

Montag, 5. Juli 2010

Endzeit

Ich halte es für enorm wichtig, dass sich jeder Mensch darüber Klarheit verschafft, in welcher Welt er lebt. Damit meine ich sowohl seine Gedanken- und Gefühlswelt mit ihren selbst geschaffenen Begrenzungen als auch die äußere Welt, die den Rahmen für unser irdisches Leben darzustellen scheint. Da wir uns bei der Analyse von vielerlei alten Vorstellungen und Manipulationen frei machen müssen, kommt die rechte Erkenntnis kleinen Erleuchtungen gleich. Doch jede Einsicht, die wir nicht aus uns selbst gewonnen, sondern von anderen übernommen haben, geht oft an der Wahrheit vorbei. Gefordert ist dabei nicht nur der Intellekt, sondern die Intelligenz des Herzens. „Nur mit dem Herzen sieht man gut.“, sagte der Fuchs zum kleinen Prinzen.

Es ist wie mit einem Puzzle. Zuerst muss gesammelt, sortiert, verglichen und probiert werden. So kann sich nach einiger Zeit ein Bild ergeben, wobei es nicht entscheidend ist, ob einzelne Teile fehlen oder verkehrt eingesetzt sind. Es kann dann geschehen, dass wir hinter Ereignissen, Begegnungen und Entscheidungen einen durchgehenden Lebensplan erkennen. Wir können ahnen, dass es keine Zufälle gibt und alles auf ein bestimmtes Ziel hin läuft und wir eigentlich etwas ganz Anderes, etwas viel Größeres sind. Zugleich werden wir vielleicht erkennen, dass wir ständig manipuliert werden. Angst wird absichtlich erzeugt vor Terror, Krankheit, Armut und sozialem Abstieg. Wir werden angehalten, nutzlose Dinge zu konsumieren und Befriedigung im Äußeren zu suchen. Die wahren Hintergründe für das Geschehen in der Welt werden verschleiert. Die Medien sagen nicht die Wahrheit und gaukeln eine Scheinwelt vor.

Es gibt alternative Quellen, besonders im Internet. Vielleicht werden wir einsehen, dass eine Handvoll Menschen versucht, die totale Kontrolle über Alles und Alle zu bekommen. Dahinter können auch ganz andere Kräfte stehen. Und wir können die Überzeugung gewinnen, was wir vielleicht schon ahnen, dass wir in einer besonderen Zeit des Umbruchs leben. Prophezeiungen aus neuer und aus uralter Zeit sprechen davon, dass die Menschheit nun durch gewaltige Katastrophen hindurch die nächste Stufe ihrer Entwicklung erreicht.

Was wir aber jetzt nicht machen dürfen, ist um unser Leben fürchten und Hass und Wut auf die Unterdrücker und ihre Streitkräfte entwickeln. Das einzig wirklich Wichtige ist unser Bewusstsein. Statt das Negative zu bekämpfen und vor den destruktiven, heuchlerischen Mächten Angst zu haben, sollten wir frei werden und uns unserer göttlichen Natur bewusst werden. Dann stehen wir unter dem Schutz des Göttlichen und erreichen eine höherer Schwingung. Die Zeit ist reif.

Gästebuch

Einträge in das Gästebuch

Das Gästebuch steht für Grüße und Kommentare unabhängig von den Beiträgen zur Verfügung, für Fragen, Anmerkungen und Anregungen.

Dienstag, 29. Juni 2010

Am Meer

Die Zeit in den Bergen empfand ich als anhebend und kräftigend, den Aufenthalt am Meer als beruhigend und reinigend. Es zieht mich eigentlich nicht an den Strand – die salzige Luft bleibt in den Kleidern und Haaren und der Sand verteilt sich auch überall -, aber wir wohnten in einem schönen Spa-Hotel in Cha Am und genossen einige bis auf vermeidbare Unstimmigkeiten entspannte Tage. Baden im Pool am Meer, Faulenzen und Schoppen am Strand von Cha Am und auf dem Nachtmarkt in Hua Hin – wie wir es schon öfters getan hatten. Das Wegbleiben der Touristen war erkennbar, reihenweise verfallen die aus Bambus am Strand gebauten Restaurants und Massageplätze. Die umher laufenden Händler, die Obst, zubereitete Meeresfrüchte, Kleider und Schmuck anbieten, fallen wie die Heuschrecken über die wenigen, in den Liegestühlen unter den Sonnenschirmen Faulenzenden her.

Ein Schnappschuss auf dem Nachtmarkt in Hua Hin.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Um Chiang Mai


In und um Chiang Mai gibt es unzählige Tempel, die meist einige hunderte Jahre alt sind. Diesmal besuchten wir neben anderen das Wat Chedi Luang mit seinem nach einem Erdbeben im Jahr 1545 verkleinerten Chedi. Auf dem Gelände befindet sich eine buddhiste Universität und jeder Besucher ist eingeladen, jederzeit seine Fragen auf Englisch zu stellen.

An den Wochenenden wird eine Straße gesperrt und es findet ein ausgedehnter Markt statt. Sehr günstig kann man Kleider, Handwerkskunst und Souveniers erstehen. Es waren etwas mehr Ausländer anzutreffen, aber kein Touristenort war überlaufen. Natürlich gibt es auch viele Essensstände und Gelegenheiten sich massieren zu lassen oder der örtlichen Musik zu lauschen, wie dieser Gruppe Blinder.



Ca.70 km nördlich von Chiang Mai liegt die Stadt Chiang Dao mit einem Nationalpark und dem dritthöchsten Berg Thailands, dem Doi Luang Chiang Dao. Und eben den Höhlen. Nur ein Teil des 12 km langen Höhlensystems ist zugänglich. Ein paar Höhlen sind beleuchtet und weitere kann man erforschen mit Hilfe gemieteter Führer und ihrer Laternen. Wir kamen allerdings mit denen nicht weit. Beim zweiten engen Durchgang gab es für mich kein Weiterkommen mehr. In den Höhlen ist es muffig und feucht und es stinkt nach dem Kot der Fledermäuse, die an der Decke hängen. Die Formen der Stalaktiten regt die Phantasie und das religiöse Empfinden der Einheimischen an. In Ecken sind Buddhas aufgestellt und man soll den großen und den kleinen und den dreiköpfigen Elefanten bewundern und die Schildkröte, aber die herunterhängenden Brüste soll man nicht berühren, zumal die eine durch Krebs so verkleinert ist. Die ängstlichen Thais nehmen das völlig ernst.