Dienstag, 29. Juni 2010

Am Meer

Die Zeit in den Bergen empfand ich als anhebend und kräftigend, den Aufenthalt am Meer als beruhigend und reinigend. Es zieht mich eigentlich nicht an den Strand – die salzige Luft bleibt in den Kleidern und Haaren und der Sand verteilt sich auch überall -, aber wir wohnten in einem schönen Spa-Hotel in Cha Am und genossen einige bis auf vermeidbare Unstimmigkeiten entspannte Tage. Baden im Pool am Meer, Faulenzen und Schoppen am Strand von Cha Am und auf dem Nachtmarkt in Hua Hin – wie wir es schon öfters getan hatten. Das Wegbleiben der Touristen war erkennbar, reihenweise verfallen die aus Bambus am Strand gebauten Restaurants und Massageplätze. Die umher laufenden Händler, die Obst, zubereitete Meeresfrüchte, Kleider und Schmuck anbieten, fallen wie die Heuschrecken über die wenigen, in den Liegestühlen unter den Sonnenschirmen Faulenzenden her.

Ein Schnappschuss auf dem Nachtmarkt in Hua Hin.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Um Chiang Mai


In und um Chiang Mai gibt es unzählige Tempel, die meist einige hunderte Jahre alt sind. Diesmal besuchten wir neben anderen das Wat Chedi Luang mit seinem nach einem Erdbeben im Jahr 1545 verkleinerten Chedi. Auf dem Gelände befindet sich eine buddhiste Universität und jeder Besucher ist eingeladen, jederzeit seine Fragen auf Englisch zu stellen.

An den Wochenenden wird eine Straße gesperrt und es findet ein ausgedehnter Markt statt. Sehr günstig kann man Kleider, Handwerkskunst und Souveniers erstehen. Es waren etwas mehr Ausländer anzutreffen, aber kein Touristenort war überlaufen. Natürlich gibt es auch viele Essensstände und Gelegenheiten sich massieren zu lassen oder der örtlichen Musik zu lauschen, wie dieser Gruppe Blinder.



Ca.70 km nördlich von Chiang Mai liegt die Stadt Chiang Dao mit einem Nationalpark und dem dritthöchsten Berg Thailands, dem Doi Luang Chiang Dao. Und eben den Höhlen. Nur ein Teil des 12 km langen Höhlensystems ist zugänglich. Ein paar Höhlen sind beleuchtet und weitere kann man erforschen mit Hilfe gemieteter Führer und ihrer Laternen. Wir kamen allerdings mit denen nicht weit. Beim zweiten engen Durchgang gab es für mich kein Weiterkommen mehr. In den Höhlen ist es muffig und feucht und es stinkt nach dem Kot der Fledermäuse, die an der Decke hängen. Die Formen der Stalaktiten regt die Phantasie und das religiöse Empfinden der Einheimischen an. In Ecken sind Buddhas aufgestellt und man soll den großen und den kleinen und den dreiköpfigen Elefanten bewundern und die Schildkröte, aber die herunterhängenden Brüste soll man nicht berühren, zumal die eine durch Krebs so verkleinert ist. Die ängstlichen Thais nehmen das völlig ernst.

Dienstag, 22. Juni 2010

Der Aufstieg

Gerne blättere ich in anderen Blogs, in den ganz privaten, mit tiefen oder flüchtigen Gedanken, mit anregenden Bildern und hübschen oder schwermütigen Gedichten. Man gerät von einem Blog zum anderen. Es scheint ein großes Netzwerk zu sein, viele Schreiber kennen sich und bestärken sich gegenseitig. Der Aufbruch ist spürbar, diese Sehnsucht nach Freiheit, Erlösung, Erleuchtung. Gut beschrieben in diesem Zeitungsartikel (PDF). Vom erzkatholischen Blog zum Atheistenblog, von Zen und Dao zu Engeln, Heilen und Feminismus geht oft meine Reise. Naturbetrachtung und Gartengestaltung wecken mein Interesse ebenso wie der Ausdruck von Lebensfreude und Phantasie in Mode und Kunstwerk. Von all den vielen Seiten will ich nur eine hervorheben, den Klanggebet Blog. Eine wunderbare, reine Sprache und kraftvolle Bilder und Anregungen. Selten habe ich eine solch tief gehende Betrachtung wie diese, über das Sterben des Ego, gelesen.

Manche Seiten preisen eine erleuchtete Person an und deren Weg zu Glück und Heil. Griffige Namen wie The Work oder The Secret machen sich gut. Bücher, Seminare, Beratung und sonstiger Zauber werden angeboten. Soweit bin ich noch nicht. Ich bin meinen Weg noch nicht zu Ende gegangen. Ich kann zwar darüber schreiben, wie er sich für mich darstellt, obwohl auch das nicht einfach ist, und ich kann Anregung, aber keine Empfehlungen geben.

Bei vielen scheint mir, dass sie in im Irrgarten der Selbsterlösung gefangen sind. Jahrelang lesen sie, tauschen sich aus, üben Joga und Zen und kommen doch nicht von der Stelle. Immer wieder müssen sie anfangen, ihre Gedanken und Gefühle zu kontrollieren und sich um jene Weisheit und selbstlose Liebe zu bemühen, von der sie träumen. Sie sprechen vom Herzen, doch wissen nicht was das ist. Es ist nutzlos zu versuchen, als Mensch erleuchtet zu werden und dann als erleuchteter Menschen herum zu laufen. Es wird immer die Ebene der materiellen Welt und die des Göttlichen geben. Nicht auf ewig. Aber wenn sich die beiden Ebenen treffen sollen, dann auf einer Zwischenebene. Lasst uns einfach ein paar Dinge neu bewerten. Wir sind keine Menschen, sondern ewige Geistwesen in einem menschlichen Körper. Wenn wir diesen ablegen, befinden wir uns in einer Welt, in der das Äußere unserem inneren Zustand entspricht. Und weder hier noch dort sind wir zu irgendeinem Zeitpunkt allein. Immer ist dieses göttliche Licht da, ist Jesus da. In vielen Nahtoderfahrungen und Offenbarungen kann man darüber lesen. Jesus als unser Bruder und Führer und Schöpfer, der uns durch und durch kennt und versteht und liebt und uns die Aufgaben und Hilfen gibt, damit wir eins mit ihm werden. Wie wunderbar sich ihm anzuvertrauen! Und wir sollten dies jetzt tun, ihn in unser Leben jetzt hineinnehmen, unsere Gedanken vor ihm denken. Dann brauchen wir keinen Kampf mit unseren Gedanken. Unsere Gefühle werden von selbst gelenkt und gereinigt. Alles, was wir an spirituellen Kräften und Erkenntnissen erlangt haben, wird in seiner Gegenwart angehoben. Alle Hindernisse werden zu Aufgaben. Mit jedem Schritt wird es lichter und leichter. Letztendlich gelangen wir jedoch zu der nötigen Reinheit oder Egolosigkeit nur durch Demut, durch Erfüllen des göttlichen Willens. Wer sich gegen das Wort Jesus sträubt, weil er sich für weise hält oder negative Dinge damit verknüpft, kann auch ein anderes nehmen, bis er Gewissheit hat.

Noch zwei Betrachtungen. Es ist gut zu erspüren, welche Eigenschaften so ein Geistwesen hat, wie es handelt, von was es sich ernährt. Es nährt sich z.B. von Lächeln, vom Anblick und Umgang mit Kindern und zufriedenen Menschen und der Natur und den Tieren und von den Früchten seiner guten Taten und natürlich durch die Kraft und Liebe Gottes. Eine Eigenschaft des Geistwesens ist, das es mit Allem in Liebe und Verantwortung verbunden ist. Es erfreut sich an allem, was schön und gut ist, doch erliegt es nicht dem Verlangen danach. Es handelt frei und spontan. Jeder sollte sich selbst sein wahres Wesen bewusst machen.

Ob wir die Welt oder das, was uns die Sinne und der Verstand darüber mitteilen, für eine Illusion halten oder nicht, es bleibt geschaffen. Ob wir sie selbst erschaffen oder ein Schöpfer, es bleibt ein Ziel dahinter. Die Welt kann so nicht bleiben. Und wir so nicht mit ihr. Immer mehr Menschen und Wesen spüren und wissen: jetzt ist die Zeit für den nächsten Schritt, für Evolution, für Revolution. Sie sprechen vom Aufstieg. Wenn wir der Erde eine Seele zusprechen, dann kann und wird sie auch ihr Materielles ablegen. Auf einer feinstofflichen Ebene entsteht die neue Erde. Und die, die Umwandlung mitmachen, werden auf ihr leben. Im Film „ Die Prophezeiungen von Celestine“ werden Menschen für andere unsichtbar, weil sie in einer anderen Dimension sind. „Entrückung“ ist ein Begriff aus der Bibel, die übrigens zu mehr als einem Viertel prophetischen Inhalts ist und die Ereignisse beschreibt, die jetzt und sehr bald stattfinden. Ich bin nicht der Einzige, der Entrückung für möglich hält. Die Medien werden sagen, Außerirdischen haben die Verschwundenen entführt.

Wenn man also damit beginnt, das Göttliche in sein Leben zu nehmen, in jeden Augenblick, egal ob man sich schnäuzt oder Dinge tut, die man gerne verbergen möchte, und seine Gedanken dem Licht der göttlichen Liebe aussetzt und sich zugleich seiner wirklichen, feinstofflichen und ewigen Wesenheit bewusst ist, wird die Umwandlung stattfinden. Das Reich Gottes kommt, wir werden mit dem täglichem Brot versorgt und geführt durch die Bedrohungen und erlöst von dem Bösen.

Mittwoch, 16. Juni 2010

In Chiang Mai

In Chiang Mai waren wir auch im Zoo und dort selbst im Aquarium und in der Heimststatt von Lin Ping, dem Pandamädchen, das kurz zuvor ein Jahr alt wurde. Der Eintritt ist nicht billig, ebenso wie zum Elefantencamp von Maesa, aber als Inhaber eines thailändischen Führerscheins zahlte ich nur den Eintritt für Thais und wir erhielten von unserem Freund und Fahrer den nicht geringen Teil wieder zurück, der stillschweigend von den Fremdenführern an der Kasse abgeholt wird.
Das Aquarium mit seinem Unterwassertunnel ist anscheinend das größte in Asien.

Nach der Besichtigung gönnte ich mir einen geeisten Kaffee. Ich wunderte mich über die vielen schwarzen Streifen auf den Wegen. Bis wir zu der Pandafamilie kamen, wo Blitzen verboten ist und der Blitz mit einer schwarzen Folie überklebt wird, die dann natürlich draußen weggeworfen wird. Nur der Vater gab ein gutes Motiv ab.

Auf dem Doi Suthep, dem Wahrzeichen Chiang Mais waren wir schon öfters. So suchte ich statt der vergoldeten Chedi andere Motive. Die Treppe sind wir nur hinunter gelaufen. Hinauf ging´s mit der Seilbahn.

Dienstag, 15. Juni 2010

Wat Rong Khun

Der Weg von Chiang Mai nach Chiang Rai verläuft durch bergiges Land und ist kurvenreich und da wir noch über Prayao fuhren, um einen Freund zu besuchen, waren wir stundenlang im Auto unterwegs. Aber ich liebe diese Strecke. Leider war es bedeckt, sodass wir diesmal nicht auf der Rückreise die Milchstraße betrachten konnten, die wir sonst noch nie so hell und breit gesehen hatten. Wir wollten wieder das Wat Rong Khun besichtigen. Wegen einer Versammlung war der Tempel als wir ankamen schon geschlossen, aber wir hatten das Vergnügen, den Meister wieder selbst zu treffen und uns mit ihm zu photographieren und Autogramme zu erhalten.


Chalermchai Kositpipat erzählte, dass er mehrere Male in Deutschland war, auch auf dem Oktoberfest, und das Land und das Bier dort liebt. Wenn er nicht anwesend ist, kann man sich mit seinem Pappbild ablichten. Im Hintergrund streichen Arbeiter auf einem Bambusgerüst turnend das Dach wieder weiß. Ständig wird erweitert, der Ausstellungsraum für seine Bilder wurde auch neu gestaltet. Die Bauarbeiten werden noch Jahrzehnte dauern. Die Anlage soll aber nicht nur ein Kunstwerk sein, sondern ein Ort der Verehrung Buddhas. Photographieren ist im Innern des Tempels nicht erlaubt und Ausländer müssen eine thailändische Begleitperson haben.

Das goldene Toilettenhaus ist nur an Feiertagen geöffnet.

Montag, 7. Juni 2010

Urlaubsnachwehen

Die Urlaubstage mit Besuchern aus Deutschland sind vorüber. Wir waren am Meer und in den Bergen im Norden, wir waren in der Luft und unter der Erde (in den Höhlen von Chiang Dao). Ich genoss besonders die grüne, von Bergen umgebene Landschaft in den nördlichen Provinzen Prayao und Chiang Rai. Wir wohnten in schönen Hotels, besichtigten Ruinen und Klöster, kauften günstig auf Straßenmärkten ein und speisten gut in schönen Restaurants. Auffallend war die Leere, die in Hotels und auf Straßen, bei Touristenattraktionen und in Gasthäusern herrschte. Es lag nicht nur an der Nebensaison, am schwül-heißen Wetter mit gelegentlichem Regen. Die Touristen bleiben weg. Über dem Land liegt eine lähmende Stille, eine Traurigkeit. Jedenfalls empfinde ich das so.

Bilder und Beschreibungen werde ich noch einfügen. Leider verliefen die Tage nicht immer harmonisch. Es war nur schwer möglich, die Vorstellungen und Wünsche von drei Generationen unter einen Hut zu bringen. Mancher versuchte wohl, das Beste für sich aus diesen Tagen zu ziehen, ohne Rücksicht auf den Rest der Gruppe. Eifersüchteleien, fehlende Absprachen und deren Einhaltung, das Gehen eigener Wege und besonders das Hinunterschlucken von Ärger gipfelten in einer lautstarken Auseinandersetzung, die einen Schatten auf die restlichen Urlaubstage warf. So mischt sich zur Traurigkeit, dass man sich längere Zeit nicht mehr sehen wird, eine Art von Bitterkeit. Aber die Zeit wird das heilen.

Was mich in diesen Tagen in meinem Inneren sonst noch beschäftigte, war zunächst die Erkenntnis, dass wir dauernd versuchen, die Welt und unseren Nächsten zu verändern. Dieses oft unbewusste Verhalten äußert sich unter anderem in Bewerten und Ablehnen, in Unzufriedenheit und Besserwissen und einem ständigen Suchen. Positiv ausgedrückt ist es das Streben nach Vollkommenheit. Nur diese Welt kann niemals vollkommen sein. Auch wenn es so viel Schönes gibt. Wir sollten unseren Blick auf etwas anderes richten.

Ich halte es für sehr wichtig, dass wir begreifen, dass die Welt und wir selbst nicht als etwas Fertiges geschaffen wurden. Es liegt ein Plan, ein Ziel dahinter. Wie die Raupe sich zum Schmetterling verwandelt, liegt es in unserer Natur, dass wir uns zu etwas Höherem entwickeln. Nennen wir es mal Geistwesen. Von den affenähnlichen Vorfahren, die lernten zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, die ein Gewissen und einen göttlichen Wesenskern erhielten, geht die Entwicklung weiter über das magische und das mythische Bewusstsein zum heutigen mentalen Bewusstsein und nun darüber hinaus. Mit der Erde und dem Sonnensystem selbst ist es genau so. Eine neue Erde und ein neuer Himmel ist im Entstehen. Woran denken wir eigentlich, wenn wir beten: Dein Reich komme!? Ich habe oft ein Bild in mir: eine Wiesenlandschaft mit Hügeln und einem Bach und Menschen darin, die nichts vor einander verbergen, die sich lieben und in unglaublicher Schönheit sich bewegen. Vielleicht werden eines nahen Tages Menschen einfach dorthin verschwinden. Diese Gedanken werde ich später noch ausführen.