Dienstag, 12. Juli 2011

Ich hatte da ein bisschen Krebs

Noch einmal zur Augengeschichte:

Entspannt reisten wir am Sonntagmorgen an, tranken an der Silom einen Cappuccino und holten dann aus der Radiologie im 4.Stock den Bericht und die Bilder der Ultraschalluntersuchung ab. An beiden Seiten des Halses sowie an der Schilddrüse sind keine Abnormitäten feststellbar, stand da. Wir erhielten allerdings einen Riesenumschlag, obwohl ich am Mittwoch wie verlangt den kleinen mit den Ergebnissen der letzten Untersuchung des Oberbauches mitgebracht hatte, und wir mussten den ganzen Tag diesen großen Umschlag mit uns herumtragen.

Im 11.Stock wurde nach kurzer Wartezeit mein Name aufgerufen und ich durchlief wieder die Eingangstests. Diesmal führte den Innendrucktest allerdings Khun Danokwan durch, die nette Schwester, bei der wir uns letztes Mal mit einer Schachtel Ferrero Roger bedankt hatten. Sie begrüßte mich freundlich und meinte, sie habe mich jetzt eine Weile nicht gesehen. Sie machte den Test mit den Luftstößen professionell und ich hatte normale Werte.

Ich freue mich immer, Dr.Usanee zu sehen. Diesmal besonders, weil ich ihr auf ihre Eingangsfrage nach meinem Befinden wahrheitsgemäß antworten konnte, dass ich mich großartig fühle, ich das Leben genieße und keine Angst vor dem Krebs mehr habe. Sie gab mir einen kräftigen Händedruck. Den ihr vorliegenden Bericht wollte sie mir kopieren lassen, aber ich hatte ihn ja bereits. Sie kommentierte ihn nicht und das Thema Melanom wurde weder von ihr noch von mir erwähnt. Es ging nur um das Auge, um dessen Heilungsfortschritt. Zunächst prüfte sie das rechte. Vom linken machte sie Fotos, die sie mir auf dem Bildschirm zeigte. Die Restwunde sah hier besser aus als im Spiegel. Sie ließ mir von der Schwester einen Tropfen ins Auge geben und machte eine Aufnahme in Grün. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie hierbei die Konsistenz der Oberfläche prüfen könne. Es sei keine Wiederkehr eines Tumors zu erkennen. Wir vereinbarten einen Kontrolltermin in drei Monaten. Aber ich könne ihr auch mailen, wenn ich den Termin nicht einhalten könne oder sonst etwas am Auge sei. Als ich angab, dass die alten künstlichen Tränen ein Brennen verursachten, verschrieb sie mir andere, die ich nun auch gut vertrage. Sie fragte, wo meine Frau sei. Diese hatte es vorgezogen, sich im großen Wartesaal mit ihrer Illustrierten zu beschäftigen. Dr.Usanee trug mir Grüße an sie auf. Ich sagte, dass meine Gattin nicht bereit sei, über das Thema Krebs mit mir zu reden. "Tell her, everything is ok!", war ihre Antwort. Ich solle weiter das Leben genießen.

Ich musste eine Stunde warten, um zu Dr.Wasee gerufen zu werden und war in wenigen Minuten wieder draußen. Vielleicht brauchte ich deshalb nur einmal das Arzthonorar von 300 Baht (ca. 7.14 Euro) zu bezahlen. Dr.Wasee prüfte beide Augen an der Spaltlampe und war sehr zufrieden mit dem schnellen Heilungsfortschritt. Da muss ich wohl noch an meiner Geduld arbeiten. Die Äderchen, die mir am rechten Auge auffallen, seien normal. Ich gab den Eindruck wieder, dass es besser ist, das Auge in Ruhe zu lassen. Die neuen Tränen bräuchte ich nur alle vier Stunden nehmen. Sie sah im Kalender nach, an welchem Sonntag im Oktober sie anwesend sein wird. So werde ich diese liebe Ärztin auch wieder sehen.

Draußen erhielt ich noch den Zettel mit dem Termin. Zu zahlen hatte ich für alles 585 Baht (ca. 14 Euro), incl. 165 Baht für die neuen Tropfen. Es ist bewundernswert wie bei den vielen Patienten der ganze Ablauf ohne viel Durcheinander und große Verzögerung gestaltet wird. Einige Mitarbeiter sind nur damit beschäftigt, Zettel und Akten hin und her zu tragen. Wartezeiten sind allerdings hin zu nehmen.

Wir aßen wieder im Fuji zu Mittag und fuhren anschließend mit der U-bahn zum Hauptbahnhof, wo wir den Bus nach Bangkhae zur Familie des Schwagers nahmen. Die einstündige Fahrt für 7 Baht geht durch Chinatown über den Chao Phraya nach Thonburi. Am Grabmal der Mutter brachten wir wie gewohnt Räucherstäbchen und Blumen dar. Der Suan Luang 2, den wir danach besuchten, ist um eine weitere, riesige Marktfläche vergrößert worden und es herrschte großes Gedränge. Meine Gattin kaufte sich einen Kaktus ihrer Lieblingssorte und ich bekam Durst auf eine Dose Bier, das ich aus einem mit Eis gefüllten Plastikbecher durch den Strohhalm trank. Auf der Rückfahrt begann es zu schütten, doch wir blieben trocken, da wir solange im Big C einkaufen gingen. Gestalten der Nacht waren bereits auf den Gehsteigen in der großen Stadt zu sehen, als wir mit dem Bus zurück zum Bahnhof fuhren, wo wir noch in einem Nudelrestaurant Halt machten.

Die ganze Aufregung um den Krebs ist dem Bericht eines Pathologen zu verdanken, der Ende Mai den zwei Tage zuvor herausgeschnittenen Pickel unter dem Mikroskop untersuchte und den Verdacht auf dieses sehr seltene, aber todbringende, bösartige Melanom der Bindehaut äußerte. Der 1 mm breite Rand sei zwar frei, aber Tumorzellen befänden sich am Boden der Probe. Das Ergebnis bestätigte er dann selbst noch mal und die teure immunhistologische Einfärbung konnte bei ihm dann auch kein anderes Resultat bringen. Er beschreibt dabei pleomorphe Zellen, das dem entspricht, was alternative Krebsforscher mit für die Ursache oder Anzeichen von Krebs halten, also die Eigenschaft, bzw. Fähigkeit von Zellen oder Mikroorganismen, ein unterschiedliches Erscheinungsbild anzunehmen. So können Parasiten, Protozoen, Endobionten, polymorphe Trichomonaden oder wie sie es auch nennen als Bakterien, Viren oder Pilze auftreten. Krebs ist demnach eigentlich in jedem Menschen schlummernd vorhanden. Diese Parasiten können lange Zeit unauffällig in Symbiose leben, aber in übersäuertem oder radioaktiven Milieu entarten sie und vermehren sich dann unkontrolliert, besonders bei schwachem Immunsystem. Das Terrain entscheidet, ob und wie sie sich vermehren.

Es gibt viele alternative Heilmethoden für Krebs. MMS ist ein kostengünstiges und absolut effektives Mittel. Über MMS, wie ich es anwende und wie es wirkt, werde ich in einem gesonderten Eintrag schreiben. Es ist ein wahres Wundermittel. Es zerstört alle Bakterien,Viren, Pilze und Schwermetalle ohne dem Körper zu schaden. Ich bin sicher, dass es in mir wirkt und ich keine Krebszellen mehr habe.

Auf der anderen Seite gilt es, das Immunsystem wieder aufzubauen. Franz von Assisi nannte seinen Körper "Bruder Hinterteil". Ich habe meinem noch keinen Namen gegeben, aber wir haben nun ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Ich versuche auf ihn zu hören. Wenn er meint, er habe genug, dann schiebe ich den Teller weg. Wenn er meint, ausgeschlafen zu haben, dann stehe ich auf oder drehe mich höchstens noch fünf Minuten um. Wir freuen uns, täglich das Wasser im Pool zu durchschwimmen, uns zu bewegen, die Lungen mit frischer Luft zu füllen. Ein Hungergefühl macht uns nichts aus. Auf Kuchen, Eis und Knabberzeug verzichte ich. Was ich esse, segne ich oder ich bitte um Gottes Segen. Mein Blutdruck ist runter und ich habe 5 oder 6 Kilo abgenommen. Ich fühle mich rundum gesund und wohl.

Dadurch dass ich bewusst und freudig in und mit meinem Körper bin, kehre ich auch immer wieder in den gegenwärtigen Augenblick zurück. Und bin somit dem Göttlichen nahe.

Samstag, 9. Juli 2011

Der Wesenskern

Wenn jemand einen Blog betreibt mit dem Thema Erleuchtung, wird er sicher nicht eines Tages schreiben : „Gestern habe ich die Erleuchtung erlangt. Ihr könnt Buddha zu mir sagen.“. Er wird sich in diesem Fall wohl eine Weile Zeit nehmen, um seine Erfahrung zu vertiefen und an das Leben anzupassen. Vielleicht wird sein unbedeutender Bog nicht mehr sein Podium sein. Nun, ich spreche nicht über meine Erleuchtung, aber ich wollte warten, um das zu prüfen und die richtigen Worte dafür zu finden, was ich glaube, der Welt verkünden zu können. Allerdings hätte ich das schon vor Monaten tun sollen. Es hat wohl der Sache mit dem Auge bedurft, um mir zu zeigen, dass des faulen Mannes Weg zur Erleuchtung nicht funktioniert.

Es ist ein einfacher Gedanke, eigentlich nicht neu und doch potentiell weltbewegend. Keine Lehre und doch passt er auf viele Lehren und Wege und hilft aus manchen Sackgassen heraus und er kann die Welt erklären.

Als Jugendlicher flehte ich: „Gott, ich will Dich sehen!“ Ich stellte Thesen auf: „Wenn Gott nicht in dieser Pfütze sein kann, dann ist er nicht Gott.“ „Es kann nicht das Unvollkommene geben, denn wenn das Vollkommene nicht auch das Unvollkommene sein kann, dann ist es nicht vollkommen.“ Mir wurde bewusst, dass wir im Innersten eins mit dem Göttlichen sein müssen. Ausgedrückt fand ich es in: Atman gleich Brahman. Dieser Satz zog mich nach Indien, ließ mich Haus und Hof verlassen und Buddha gleich auf die Suche gehen.

Heute hören wir oft: „Wir sind göttlich. Wir sind Söhne und Töchter Gottes. Wir sind Gott.“ Und es ist wahr, es ist erfahrbar wahr. Nur ist es für den Suchenden ein langer Weg, voll von falschen Verheißungen und Enttäuschungen. Wie sollen die beiden Enden zusammen gebracht werden? Zu viele Lehren und Richtungen, zu viele menschliche Schwächen stehen da dazwischen. Dabei ist das ganze Universum daraufhin ausgerichtet. Man könnte sagen, dass es auf der Erde wie im Universum darum geht, dass jedes Lebewesen seine Bestimmung finden und leben kann und dabei glücklich ist. Diese Glückseligkeit wird der Mensch nur finden, wenn er seinem natürlichen Bedürfnis der Suche nach dem Vollkommenen nachgeht und dieses findet oder sich darin wieder findet. Die Suche gestaltet sich meist schwierig und kann in Sucht oder Resignation stecken bleiben. Das geschieht, wenn man lediglich die beiden Pole sieht, den Menschen und Gott, und als Mensch versucht, innerhalb seiner Vorstellung mit Gott gleich zu ziehen. Doch der Mensch ist mehr als nur Körper und Verstand.

Der Mensch hat eine Seele, noch besser: der Mensch ist Seele. Körper und Seele sollten aber nicht getrennt werden. Man darf nicht versuchen, diesem Leben zu entrinnen, um die in einer anderen Existenz oder in einem Erleuchtungszustand wartende Glückseligkeit zu genießen. Aber dennoch können wir uns als Seele, als Geist erfahren. Ja, wir können bis auf den Seelengrund gelangen, wie Meister Eckhart lehrte, und dort in das Göttliche eintauchen. Dies ist unser innerstes Wesen, unsere Anbindung an Gott. Manche nennen es Gottesfunken oder Christuslicht. Im Urantia-Buch wird erklärt, dass jedes Menschenkind bei seiner ersten Entscheidung für das Gute einen Gedanken-Justierer bekommt. Ich mag diesen aus dem Englischen übernommenen Begriff nicht besonders, aber es beschreibt das, was ist und geschieht. Dieser (ich nenne es:) Wesenskern ist bestrebt sich mit unserem Bewusstsein, unserer Persönlichkeit zu vereinen. Er ist in allem Gott-gleich, nur dass er erst Persönlichkeit erhält in der Vereinigung mit dem Wesen, dem er innewohnt. In ihm sind wir mit Gott und mit allem Leben und mit der ganzen Schöpfung verbunden. Der Wesenskern respektiert unseren freien Willen. Und doch hört er nicht auf, mit Liebe und Geduld uns zur Freiheit zu führen.

Diese Vorstellung eines innewohnenden göttlichen Wesenskerns passt wie eine Schablone auf fast alle religiösen Erfahrungen und Bekenntnisse. Es bleibt nichts anderes zu tun, als diesem Wesenskern in uns Raum zu geben. Es kann also gesagt werden, dass wir göttlich sind, dass wir bereits erleuchtet sind, es nichts zu erreichen gibt, weil es bereits da ist. In diesem Sinne ist Gotteserkenntnis Selbsterkenntnis. Wenn wir uns Gott im Gebet zuwenden, tun wir dies in, durch und für unseren Wesenskern. Im Wesenskern erfahren wir die unendliche Liebe Gottes und können nicht anders, als diese Liebe zu erwidern. In dieser Liebe ist noch eine besondere Kraft: die Liebe und Führung durch Jesus, die ganz dem Menschen zugewandte Seite Gottes. Dies wahrzunehmen ist eine Sache der Erfahrung, nicht nur des Glaubens. Es gehören aber noch einige Voraussetzungen dazu, den Wesenskern, dieses Reich Gottes, das Jesus lehrte, zu erreichen. In weiteren Posts werde darüber schreiben. Vorausgeschickt sei, dass es keinesfalls um eine Lehre geht. Die Wahrheit ist immer etwas Lebendiges, das sich nicht in Formeln oder Credos oder in intellektuelle Leitbilder einsperren lässt.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Heilwerden

Das Auge beschäftigt mich zwar weiter jeden Tag, schon weil ich tropfen muss und den Heilungsprozess mit Ungeduld verfolge, und die erschreckende Diagnose und deren Konsequenzen sind zu einem Wendepunkt in meinem Leben geworden, aber vielleicht wird sich die ganze Aufregung bald in eine Erinnerung verwandeln.

Der Arzt, der gestern die Ultraschalluntersuchung der Halslymphknoten vornahm, war ziemlich im Stress und nicht besonders freundlich. Mit mir warteten noch einige Patienten, deren vereinbarter Termin lange überschritten war, und als die ältere Schwester mich vor ihnen herein bat, musste sie laut erklären, dass bei mir ein anderer Fall vorlag. Sie konnte meinen Namen nicht aussprechen und deutete nur fragend auf die Papiere. In der gleichen Kabine wie beim letzten Mal wurde ich von einer weiteren Schwester vorbereitet. Sie positionierte mich auf der Liege und legte ein gerolltes Handtuch unter meine Schultern, sodass mein Kopf nach hinten gestreckt wurde. Bis der Doktor kam, schob sie mir aber ein Kissen unter. "What is wrong with you?", fragte er. Was ich ihm erklärte, konnte er auch aus den Akten und dem Computer ersehen. Die Bemerkung, die er in Thai zur Schwester machte, verstand ich in der Weise, dass er meiner Ärztin Überreaktion vor hielt. Während er mit dem Prüfkopf an meinem Hals herum fuhr, fragte er, ob ich selbst Knoten oder Schmerzen verspürt hätte, was ja nicht der Fall ist. Ich war überrascht, als er nach kurzer Zeit die Untersuchung beendete und im Rausgehen über die Schulter sagte: "Nothing abnormal."

Die Schwester erklärte mir in Thai, dass der Bericht erst morgen erstellt würde, aber da ich nicht alles verstand, beauftragte sie einen Helfer, es meiner Frau zu vermitteln, die draußen im Wartesaal saß. Wir können also den Report und die Aufnahmen abholen bevor wir am Sonntag zur Augensprechstunde gehen. Ich denke, dass dies dann der letzte Termin vor einer Kontrolluntersuchung in einigen Monaten sein wird.

Mein Augenmerk ist nun weniger auf möglicherweise vorhandene Tumore und Metastasen gerichtet, sondern ich bin bestrebt, den Körper wieder in die Lage zu versetzen, mit allem Schädlichen selbst fertig zu werden. Mancher rät zu einer Nachoperation und der Chemotherapie mit Mitomycin. Aber Rausschneiden und Verbrennen heilt den Krebs nicht. Ich bin zu der Auffassung gelangt, dass die Schulmedizin die Ursachen von Krebs nicht kennt und nicht willens und nicht in der Lage ist, ihn zu heilen. Es gibt Hunderte alternative Methoden. Meine Entscheidung ist schon lange für MMS gefallen und ich habe mit dem Standardprotokoll angefangen. Der Chlorgeruch macht mir noch nichts aus und ich freue mich, dass mein Körper die Bakterien, Viren, Pilze und Metalle durch die Oxydation zerstören und hinaus befördern kann. Problematisch könnte nur der wässrige Stuhlgang werden, wenn wir unterwegs sind. Aber ich will hier nicht näher auf MMS und alternative Krebstherapien eingehen. Jeder Betroffene kann sich selbst im Netz informieren. Keine Medizin, auch MMS nicht, kann heilen, nur der Körper selbst. Mutter Natur weiß am Besten, was gut ist. Es geht um Heilwerden und -bleiben, um Reinsein.

Eine Erkenntnis aus der Tumorsache ist, dass Geist und Körper zusammen gehören. Bei Buddha war es die Askese, bei mir eher Vernachlässigung, was der weiteren Entwicklung im Wege stand. Aber bald werde ich wieder Texte einstellen, die zum Blogthema besser passen.